Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen. Durch die nun getroffenen Maßnahmen wird etwa der Ausstieg des Bundes vorbereitet und – zumindest theoretisch – der Weg für eine Wiederaufnahme der Dividendenausschüttung geebnet.
Die Aktionäre von Uniper haben bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag den Plänen für eine Kapitalherabsetzung zugestimmt. Zudem sollen Aktien zusammengelegt werden: Aus 20 alten Uniper-Aktien wird eine neue.
Mit der Umstrukturierung des Eigenkapitals wird der zum Jahresende 2022 festgestellte Milliarden-Bilanzverlust zum Jahresende 2023 vollständig ausgeglichen. „Wir schaffen auf diese Weise eine Handlungsoption für die deutsche Bundesregierung, durch die sie ihre Uniper-Aktien künftig wieder veräußern kann“, sagte Vorstandschef Michael D. Lewis.
Der im Zuge der Gaskrise fast vollständig verstaatlichte Energiekonzern soll wieder privatisiert werden. Die EU hatte Deutschland dazu verpflichtet, ihren Anteil an Uniper bis Ende 2028 von derzeit 99 Prozent auf 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren.
Zudem werde mit der Maßnahme grundsätzlich die Dividendenfähigkeit wieder hergestellt, teilte das Unternehmen mit. Dadurch soll das Unternehmen wieder attraktiver für künftige Investoren werden.
Die Aktie von Uniper wird am Freitagabend bei Tradegate rund 2,2 Prozent höher gehandelt, sie steht derzeit aber nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Eine Neubewertung der Aktie ist erst möglich, wenn eine klare Exit-Strategie für den Bund vorliegt.
Mit Material von dpa-AFX.