Die Aktie des Immobilienriesen Aroundtown steht auch am Mittwoch unter Abgabedruck. Der Grund dafür dürfte im eigenen Haus zu finden sein, denn die 59-prozentige Tochtergesellschaft Grand City Properties (GCP) hat ihre Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsquartal vorgelegt. Wie befürchtet, enttäuschten die Zahlen.
Im ersten Quartal musste GCP wegen höherer Zinsen infolge gestiegenen Finanzierungskosten einen Rückgang des operativen Gewinns (FFO 1) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen. Der sank um drei Prozent auf knapp 47 Millionen Euro, wie der SDAX-Konzern am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Die Mieten legten auf vergleichbarer Basis und inklusive Leerstandsabbau um 2,6 Prozent zu.
Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte allerdings das Management um Unternehmenschef Refael Zamir. Für das laufende Jahr Die Luxemburger rechnen im Tagesgeschäft mit einem Gewinnrückgang auf 170 bis 180 Millionen Euro, nach 192 Millionen Euro 2022.
Die Nettomieteinnahmen stiegen im Q1 insgesamt um vier Prozent auf knapp 101,4 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel aber wegen einer niedrigeren Neubewertung des Immobilienbestands ein Verlust von knapp zwölf Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte GCP noch 46,5 Millionen Euro ausgewiesen.
Nach Einschätzung von Analyst Jonathan Kownator von der US-Bank Goldman Sachs lagen die Zahlen überwiegend im Rahmen der Erwartungen. Doch die Aussicht auf fallende Gewinne ist dann doch etwas, was die Anleger verunsichert. Zudem haben manche EZB-Ratsmitglieder mehr Zinsanhebungen als erwartet in Aussicht gestellt, was den Immobilienunternehmen eher schadet.
Die Kursverluste bei GCP wirken sich auch auf die Mutter aus. Die Aroundtown-Aktie notierte heute schon bei 99,5 Cent und damit nur einen Tick höher als im Tief (99,4 Cent). Ein Bruch der 1-Euro-Marke dürfte weitere Stop-Loss-Aufträge auslösen.
Zahlen wie die von GCP schaffen es natürlich nicht, die Stimmung im Sektor aufzuhellen. Wer Aroundtown-Aktien besitzt muss mit neuen Tiefs rechnen.