Kurz vor der geplanten Fusion haben ADO Properties und ADLER Real Estate am Dienstag jeweils ihre Zahlen für 2019 vorgelegt. Insbesondere die von ADO dürften bei den Anlegern für Kopfschütteln sorgen. Warum notiert die Gesellschaft so weit unter ihrem Nettoinventarwert? Was läuft da im Hintergrund?
Die Fusionspläne von ADO, ADLER und dem Projektentwickler Consus sind nicht frei von Kritik (DER AKTIONÄR berichtete). Entsprechend schwach war in den vergangenen Wochen waren die Aktien der Beteiligten gelaufen. Normalerweise müsste die Aktie von ADO weit höher stehen, wenn man sich die Zahlen von heute einmal genauer anschaut.
Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg hat einen operativen Gewinn von 1,43 Euro je Aktie erzielt. Das sind zwar 8 Cent weniger als im Vorjahr, aber immer noch eine Rendite von 8,7 Prozent auf den Schlusskurs von gestern.
Der Nettoinventarwert ist indes um 19 Prozent auf 65,80 Euro (!) gestiegen, das heißt, die Aktie wird mit einem Abschlag von 75 Prozent (!) auf ihren Substanzwert gehandelt. Da stellt sich die Frage: Können die Wirtschaftsprüfer nicht rechnen oder übersieht der Markt irgendwas?
Als Dividende sollen 75 Cent je Aktie ausgeschüttet werden, was einer Rendite von 4,6 Prozent (bei Kurs von 16,39 Euro) entspricht.
Der hohe Abschlag auf den NAV bei ADO zeigt, dass die Dreierfusion sehr kritisch gesehen wird. Was nicht passt, wird sich aber wohl erst im Laufe der nächsten Monate herausstellen. Kurzfristig betrachtet könnten die ADO-Zahlen einen Kursanstieg in Richtung 20 Euro auslösen. Die Aktie ist aber vorerst nur für erfahrene Trader geeignet.