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ADLER-Übernahme auf der Zielgeraden – trotz massiver Kritik

ADLER-Übernahme auf der Zielgeraden – trotz massiver Kritik
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Thomas Bergmann 31.03.2020 Thomas Bergmann

Die Übernahme der ADLER Real Estate durch den Wettbewerber ADO Properties aus Luxemburg befindet sich auf der Zielgeraden. Nach neuestem Stand haben über 90 Prozent der Adler-Aktionäre das Kaufangebot der Luxemburger akzeptiert. Das kombinierte Unternehmen soll den Namen ADLER Real Estate Group tragen und ein Kandidat für den MDAX sein. Der Zusammenschluss wird aber schon länger von Störgeräuschen begleitet.

Adler Real Estate (WKN: 500800)

Am 15. Dezember letzten Jahres hatte ADO Properties ein sogenanntes Business Combination Agreement mit ADLER Real Estate und geschlossen und gleichzeitig 22 Prozent am Projektentwickler CONSUS Real Estate erworgen. ADO bot 0,4164 eigene Aktien für eine ADLER-Aktie, was damals einem Wert von rund 14,60 Euro entsprach. Der Zusammenschluss versprach Synergien zwischen 180 und 210 Millionen Euro im Jahr bei einem Immobilienvermögen von circa 8,5 Milliarden Euro.

Doch die Pläne hatten kaum für Begeisterungsstürme unter den Anlegern gesorgt. Viele Analysten sahen den Zusammenschluss kritisch, weil ADLER und CONSOS hoch verschuldet sind. Zudem handelte sich ADO Ärger mit Anleihegläubigern ein, wie die Immobilien-Zeitung Mitte Februar berichtete. Mitte März sorgte die BILD für Aufsehen mit einem Bericht über die geplante Fusion, bei der ein gewisser Cevdet Caner die Finger im Spiel haben soll.

Der Kursverlauf beider Aktien spricht Bände. Nach einem kurzen Hops nach oben geht es für ADO und ADLER seit Jahresbeginn nach unten. Zum Höhepunkt der Coronapanik Mitte März notierten ADO und ADLER zwischen 55 und 60 Prozent tiefer als drei Monate vorher.

Die Dreierfusion hat einen faden Beigeschmack. Deswegen ist auch der Kursverlauf im Vergleich zu den anderen großen Wohnungskonzernen wie Vonovia oder LEG Immobilien schlichtweg gesagt unterirdisch. Es braucht mehr Licht im Dunkel, bevor Anleger hier zugreifen sollten.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ADLER Real Estate.

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