Am Donnerstag gingen die US-Börsen zu Handelsbeginn ins Plus. Der Dow Jones gewann 0,8 Prozent hinzu.
Von Konjunkturseite ging der Blick am Morgen auf die privaten Ausgaben. Demnach konsumierten die Amerikaner im Mai 0,3 Prozent mehr als im Vormonat, Analysten waren von einem Anstieg von 0,4 Prozent ausgegangen. Die privaten Einkommen stiegen um 0,5 Prozent, hier wurde mit 0,2 Prozent gerechnet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in der vergangenen Woche um 9.000 auf 346.000. Die anstehenden Hausverkäufe stiegen um 6,7 Prozent im Mai.
Der Vizechef der amerikanischen Notenbank Fed, William C. Dudley deutete an, dass sich der Ausstieg der Anleihenkäufe seitens der Fed verzögern könnte, falls die Konjunktur sich nicht weiter verbessere. Man würde demnach die quantitative Lockerung - auch Quantitative Easing genannt - mit weiteren Wertpapierkäufen fortfahren. Der Fed-Chef Ben Bernanke hatte vor einer Woche die schrittweise Rückführung der Anleihekäufe Ende dieses Jahres signalisiert. Dennoch hatte er ebenfalls angemerkt, dass man die monetäre Lockerung unverändert fortsetzen werde, falls die Konjunktur nicht mitspiele. Das Fed-Mitglied Jerome Powell wies nochmals auf die wahrscheinliche Reduzierung des QE-Programs hin. Das Wirtschaftswachstum müsse dafür aber anhalten. Weiter kommentierte er, dass es gute Gründe gebe, die für eine wirtschaftliche Erholung sprechen. Die Markterwartungen zu einer Leitzinserhöhung im kommenden Jahr entsprechen nicht der Fed-Prognose, fuhr er fort.
Zu Handelsende schloss der Dow Jones mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 15.024 Punkten. Der Nasdaq Composite gewann 0,8 Prozent bei 3.401 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 verbuchte einen Gewinn von 0,6 Prozent bei 1.613 Punkten.
Zu den Gewinnern im Dow zählten: Hewlett-Packard (+3,1%), Boeing (+2,4%) und United Health Group (+2,0%). Die größten Verlierer waren: Johnson & Johnson (-1,5%) und Coca-Cola (-0,2%).
Der Häuserbauer KB Home (-0,9%) musste im zweiten Quartal einen Verlust von knapp 3 Millionen Dollar verbuchen. Im gleichem Vorjahreszeitraum betrug der Gewinn noch 24 Millionen Dollar. Allerdings stieg der Umsatz um gut 73 Prozent auf 524 Millionen Dollar.
Der US-Autobauer General Motors (+1,7%) investiert rund 691 Millionen Dollar in Mexiko und wird drei Werke dort ausbauen. In Silao werde ein neues Zentrum errichtet, dort produziert u.a. auch Volkswagen. GM ist seit 1977 in Mexiko und beschäftigt knapp 14.000 Mitarbeiter.
Der US-Biotech-Konzern Celgene (+0,2%) wird mit dem deutschen Unternehmen Morphosys (+16,9%) eine Forschungskooperation eingehen. Im besten Fall könnten so 628 Millionen Euro in die Kassen von Morphosys gespült werden. Sollten die Behörden zustimmen, würde Celgene etliche Millionen Aktien übernehmen.
Der TV-Satellitenanbieter Dish (+3,1%) gibt nun auch den Übernahmeversuch von Clearwire komplett auf, nachdem man auch schon nicht mehr bei Sprint Nextel (+0,4%) im Rennen ist. De besten Karten für die Dish-Übernahme hat nun der Mutterkonzern Sprint, der 5 Dollar pro Aktie bietet.
Microsoft (+0,8%) bringt nun offiziell den Start-Knopf zurück und präsentierte eine überarbeitete Version von Windows 8. Die Nutzer können dabei zwischen einer Desktop- und der neuen Kachelansicht-Version wählen.
Kurz vor dem geplanten Börsengang des Empire State Building sind unaufgefordert zwei Kaufgebote eingegangen. Ein Gebot liege bei 2,0 Milliarden Dollar und komme aus New York, das andere sei mit 2,1 Milliarden Dollar etwa höher und wurde aus dem Nahen Osten abgegeben. Experten schätzen den Wert des berühmten Gebäudes allerdings auf 2,3 Milliarden Dollar. Einfach wäre ein Verkauf nicht, denn das Empire State Building gehört zahlreichen Eigentümern.
Am Freitag schauen wir von Konjunkturseite auf den Chicago Einkaufsmanagerindex und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.