Der Uranmarkt ist klein, aus Anlegerperspektive betrachtet sogar winzig. Für Insitutionelle gibt es nur wenige wirklich investierbare Aktien. Und das sorgt bisweilen für enorme Kursausschläge. Dazu kommt: Die normalen Marktregeln scheinen außer Kraft, gehen doch die Kursbewegungen praktisch immer ins Extreme. Die eigentlich überfällige Korrektur scheint schon wieder abgeblasen. Branchenprimus Cameco befindet sich schon wieder auf dem Weg nach oben.
Es ist erst rund zweieinhalb Jahre her, da notierte der Spotpreis für Uran bei zeitweise unter 20 Dollar je Pfund. Zu diesen Kursen hat kein Uranproduzent Geld verdient. Zum Glück für die Branche notierten die langlaufenden Lieferverträge mit den Kerkraftwerksbetreibern noch höher. Das führte zu der grotesken Situation, dass die Produzenten teilweise auf dem Spotmarkt Uran gekauft haben, da sie es zu diesen Preisen nicht produzieren konnten. Überkapazitäten belasteten den kompletten Sektor, schließlich nahmen Branchengrößen wie Cameco aber auch Kazatomprom Minen außer Betrieb, um diese Überkapazitäten abzubauen. Und das gelang.
Seit Monaten schon kennt der Uranpreis nur noch eine Richtung: die nach oben. Und während Deutschland aus der Kernenenergie aussteigt, bauen andere Länder neue Kraftwerke. Mittlerweile prognostizieren Analysten sogar wieder ein Defizit für den Uranmarkt. Der Spotpreis hat die 100-Dollar-Marke überschritten. Das Problem: Die Genehmigungsverfahren für neue Uranminen benötigen Zeit, das Angebot kann jetzt nur langsam erhöht werden.
Die Bewertungen vieler Uranaktien sind nach normalen Maßstäben gemessen mittlerweile exorbitant. Allerdings wird der Markt von Liquidität getrieben und die verteilt sich eben nur auf wenige Aktien. Das führt zu parabolischen Bewegungen. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen.