Der BRICS-Gipfel ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Am letzten Tag verkündeten die Gründungsnationen zwar die Neuaufnahme von sechs weiteren Mitgliedern, aber keine neue Gemeinschaftswährung. Dennoch dürfte diese weiterhin ein heißes Thema bleiben, insbesondere da der Vorsitz nun an Russland übergeht.
"Die Schaffung einer Währung für kommerzielle Transaktionen und Investitionen zwischen den BRICS-Mitgliedern verbessert unsere Zahlungsbedingungen und reduziert unsere Anfälligkeiten", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva.
Lula kritisierte auch das derzeitige Finanzsystem, das er als schädlich für Entwicklungsländer bezeichnete. Er sagte, dass die Neue Entwicklungsbank (NDB) des Blocks Alternativen bieten könne, die besser den Bedürfnissen der Länder des globalen Südens entsprechen.
"Es ist inakzeptabel, dass Entwicklungsländer mit Zinssätzen bestraft werden, die bis zu achtmal höher sind als die, die von reichen Ländern erhoben werden", sagte er. "Wir müssen die Liquidität erhöhen, die bedingte Finanzierung ausweiten und [diesen unangemessenen] Bedingungen ein Ende setzen. Das multilaterale Handelssystem muss wiederbelebt werden, um wieder als Instrument für fairen, vorhersehbaren, gerechten und nicht-diskriminierenden Handel zu fungieren."
Die Wiederkehr der Frage nach einer gemeinsamen Währung am Ende des diesjährigen BRICS-Gipfels ist bedeutend, da der Vorsitz nun an Russland übergeht und der Gipfel des nächsten Jahres im Oktober 2024 in Kasan stattfinden wird. Dort werden auch erstmals die neuen Mitgliedsstaaten Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die VAE vertreten sein.
Der russische Präsident Wladimir Putin war der lautstärkste Befürworter der De-Dollarisierung auf dem Gipfel und die russische Botschaft in Kenia hatte im Juni die Aufregung um eine goldgestützte BRICS-Währung ausgelöst.
Entgegen der Erwartungen vieler gibt es vorerst keine neue goldgedeckte BRICS-Währung. Doch die Erweiterung der Allianz und der Vorsitz Russlands im nächsten Jahr deuten eher daraufhin, dass das Projekt lediglich verschoben und nicht eingestampft wurde. DER AKTIONÄR bleibt deshalb mittel- und langfristig bullish für Gold.