Die US-Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2023 recht gut behauptet, was einige Ökonomen veranlasst, ihre Prognosen zu ändern und eine mögliche Rezession auszuschließen. Ein Marktstratege ist jedoch der Meinung, dass die Wirtschaftskraft in den USA bis zum Jahresende weiter an Stärke verlieren wird.
In einem Interview mit Kitco News sagte Adrian Day, Präsident von Adrian Day Asset Management, dass einige Ökonomen die aktuelle Stärke der Wirtschaft und die Widerstandsfähigkeit der Verbraucher überschätzen.
"Wir scheinen immer zu vergessen, dass Rezessionen nicht über Nacht passieren", sagte er. "Investoren erwarten immer, dass Dinge sofort passieren, aber es dauert seine Zeit, bis sich die wirtschaftlichen Bedingungen ändern."
Während der Konsum die Wirtschaftsaktivität in weiten Teilen dieses Jahres gestützt hat, merkte Day an, dass die Verbraucher ihre Covid-Ersparnisse aufgebraucht hätten. Ein Indiz dafür sei, dass die Kreditkartenschulden im zweiten Quartal stark angestiegen seien.
Anfang dieses Monats berichtete die New York Fed, dass die Verbraucherschulden zwischen April und Juni um eine Billion Dollar gestiegen sind.
Day wies darauf hin, dass die Verbraucher nicht nur Schulden nutzten, um ihre Ausgaben zu decken, sondern auch höheren Zinsen aufgrund der aggressiven Straffung der Federal Reserve ausgesetzt seien. Er fügte hinzu, dass dies nicht die Signale sind, die man in einer gesunden Wirtschaft sehen möchte.
"Aufgrund von Jahrzehnten mit niedrigen Zinsen und staatlichen Covid-Geldern waren die Verbraucher finanziell ziemlich gut aufgestellt, aber das bedeutet nur, dass es eine längere Zeit dauert, bevor wir in eine Rezession geraten", sagte er. "In einem Jahr haben die Verbraucher alle ihre Ersparnisse aufgebraucht und nehmen nun Rekordschulden auf, während die Zinsen extrem hoch bleiben."
Die Rezessionssorgen scheinen bei den meisten Marktteilnehmern weiter zu verfliegen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es – wenn auch nicht in den nächsten Wochen – zu einer Rezession in den USA kommen wird. Etwas Gold im Portfolio schadet deshalb definitiv nicht. Wer lieber auf Aktien setzt, greift zur laufenden AKTIONÄR-Empfehlung Agnico Eagle.