Das SDAX-Unternehmen Südzucker hat seine Ziele für das Ende Februar zu Ende gegangene Geschäftsjahr erreicht. Der Umsatz lag mit 6,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,8 Mrd.) zwar am unteren Ende der anvisierten Spanne, das operative Ergebnis von 116 Millionen Euro (Vorjahr: 27 Mio.) hingegen am oberen Ende der eigenen Erwartungen – vor allem dank der Tochter CropEnergies. Die Pläne für 2020 sehen deutliche Verbesserungen vor: Der operative Gewinn soll auf 300 bis 400 Millionen Euro klettern. Die Börse feierte dies gestern mit einem Aufschlag von rund sieben Prozent.
Dividende soll bleiben
Sollten die Pläne für 2020 (explizit noch ohne Corona-Auswirkungen formuliert) aufgehen, winkt eventuell sogar ein einstelliges KGV. Die Dividende soll mit 0,20 Euro genauso hoch ausfallen wir im Vorjahr. Zunächst scheint also vieles prima. Allerdings warnte die Tochter CropEnergies gestern den Markt mit deutlich niedrigeren Umsätzen und Gewinnen für das laufende Jahr. Die eigentliche Herausforderung für Südzucker stellt aber in diesem Jahr – wie immer – der Zuckerpreis dar.
Zucker und Südzucker auseinander gedriftet
Der Chart zeigt den Südzucker-Aktienkurs gegen den Zuckerpreis im Zeitverlauf. Der hohe Zusammenhang ist auf den ersten Blick zu erkennen. Das Problem: Der Zuckerpreis hat zuletzt erheblich korrigiert, die Aktie ist hingegen jüngst deutlich angesprungen. Allein im letzten Monat korrigierte der Rohstoff um weitere zehn Prozent, die Aktie hingegen erholte sich um 30 Prozent. Solche Diskrepanzen wurden in der Vergangenheit jeweils wieder aufgelöst. Natürlich könnte hierzu der Zuckerpreis demnächst ebenfalls stark nach oben ziehen. In allen anderen Fällen ist die mittelfristige Ausgangsposition für die Aktie allerdings vergleichsweise ungünstig. Die Zeit für einen zumindest vorübergehenden Ausstieg scheint von dieser Seite nun reif.