Die EZB hat am Donnerstagnachmittag die Leitzinsen im Euroraum erneut um 25 Basispunkte angehoben. Die Zentralbank senkte zudem die Wachstumsprognose und erhöhte die Inflationserwartungen, wodurch eine länger anhaltende Stagflation in Europa praktisch sicher ist. Entsprechend positiv reagierte der Goldpreis.
"Die makroökonomischen Prognosen für den Euroraum im September sehen eine durchschnittliche Inflation von 5,6 Prozent im Jahr 2023, 3,2 Prozent im Jahr 2024 und 2,1 Prozent im Jahr 2025 vor. Dies ist eine Aufwärtsrevision für 2023 und 2024 und eine Abwärtsrevision für 2025", hieß es in der geldpolitischen Erklärung der Notenbank.
Die EZB habe ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im Euroraum aufgrund der zunehmenden Auswirkungen der straffen Geldpolitik auf die inländische Nachfrage und des schwächer werdenden internationalen Handelsumfelds erheblich gesenkt. Sie erwartet nun, dass die Wirtschaft des Euroraums im Jahr 2023 um 0,7 Prozent, im Jahr 2024 um 1,0 Prozent und im Jahr 2025 um 1,5 Prozent wächst, hieß es weiter.
Damit erwartet die Notenbank ganz offiziell mindestens bis zum Ende des Jahres 2025 eine Stagflation in der Eurozone. Der Goldpreis tauchte zwar gemeinsam mit dem Euro kurz nach der Verkündung des Zinsschrittes ab, doch drehte fast exakt an der 1.900-Dollar-Marke und beendete den Tag sogar positiv.
Eine längerfristig anhaltende Stagflation ist vermutlich das bullishste Szenario, das es für Gold geben kann. Das letzte Mal gab es dieses Phänomen in den 70er-Jahren, damals vervielfachte sich der Goldpreis innerhalb weniger Jahre. Davon würden insbesondere die Aktien der Produzenten profitieren, da sie einen Hebel auf den Rohstoff darstellen. DER AKTIONÄR setzt in seinem Echtgeld-Depot auf den großen Produzenten Agnico Eagle. Wer es spekulativer möchte, greift zum Jahrestipp Equinox Gold.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Agnico Eagle befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.