Die Analysten der Citigroup sind von der aggressiven Haltung der Fed nicht überzeugt. Sie glauben, dass die Zinsen in naher Zukunft sinken werden, da sich eine Rezession abzeichnet. Davon dürfte vor allem Silber profitieren, so die Experten. Erst kürzlich haben sie ihr ambitioniertes Kursziel bestätigt.
„Wir glauben, dass die jüngste Preisschwäche eine gute Kaufgelegenheit bietet und bestätigen unser Kursziel von 30 Dollar pro Unze in den nächsten sechs bis zwölf Monaten“, so die Analysten.
Sie gehen davon aus, dass Silber im Vorfeld eines Rückgangs der US-Zinsen und Realrenditen steigen wird. Dieser dürfte mit einem Rückgang des Wachstums in den USA im vierten Quartal 2023 oder Anfang 2024 einhergehen und sich negativ auf den Dollar auswirken.
„Ein nachlassender Wettbewerb um Investitionskapital aus anderen Anlageklassen dürfte den Silberpreis ebenfalls stützen, da die Märkte zunehmend die Risiken einer US-Rezession einpreisen“, fügten die Experten hinzu.
Auch in China erwarten sie einen potenziellen Anstieg der Silbernachfrage.
„Wir gehen davon aus, dass sich China weiter allmählich erholen wird, und eine damit verbundene Erholung der Wachstumserwartungen in den Schwellenländern könnte Silber zusätzlichen Rückenwind verleihen. (...) Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage in China in der zweiten Jahreshälfte 2023 nach weiteren Lockerungsmaßnahmen der PBoC (Anm. d. Red: die chinesische Notenbank) wieder anziehen wird."
Das Kursziel von 30 Dollar ist mittelfristig durchaus berechtigt. Zunächst muss der Silberpreis jedoch seine Korrektur abschließen und den übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufnehmen. Anleger warten vorerst klare Kaufsignale ab.