Die Ölpreise sind am Mittwoch erneut gesunken. Nachdem sich die Notierungen am Morgen nach einem turbulenten Wochenauftakt zunächst stabilisieren konnten, drehten sie im Mittagshandel in die Verlustzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 87,34 US-Dollar und damit 1,02 Dollar weniger als am Vortag.
Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 85 Cent auf 80,10 Dollar.
Als wichtiger Faktor für die Preisentwicklung am Ölmarkt gilt derzeit vor allem der Umgang Chinas mit der aktuellen Corona-Welle. Nach steigenden Infektionszahlen und neuen Todesfällen hat die politische Führung ihre ohnehin strenge Gangart in einigen Metropolen verschärft. Das Festhalten an der Null-Covid-Strategie bremst die Wirtschaft, was die Nachfrage nach Rohöl senkt und die Ölpreise belastet.
Als Gegenpol fungiert die Angebotspolitik des Ölverbunds Opec+. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführt Zusammenschluss von Förderländern hat seine Produktion aufgrund der globalen Konjunkturschwäche zuletzt deutlich verringert. Ein Medienbericht, wonach dieser Kurs revidiert und die Produktion wieder ausgeweitet werden könnte, hatte zu Beginn der Woche starke Preisschwankungen am Ölmarkt ausgelöst. Der Bericht wurde von Saudi-Arabien und Kuwait zurückgewiesen.
Die Ölaktien präsentieren sich derweil aber weiter stark. BP gewinnt gut ein Prozent, TotalEnergies legt 0,3 Prozent zu und Shell 0,5 Prozent. Das derzeitige weiterhin hohe Preisniveau macht es den Konzernen weiterhin leicht, Tag für Tag üppige Gewinne zu scheffeln. Anleger lassen die Gewinne laufen. Die immer noch günstig bewerteten Dividendenperlen BP und TotalEnergies bleiben attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 4,30 Euro (BP) beziehungsweise 43,50 Euro (TotalEnergies) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.