Der Goldpreis hat am Montag deutlich zugelegt. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel war das Kaufinteresse bereits beim Futures-Opening groß und hievte das Edelmetall aus dem Stand fast ein Prozent nach oben. Laut mehreren Analysten könnte die Eskalation im Nahen Osten ein Faktor sein, der sich bis ins nächste Jahr unterstützend auf Gold auswirkt.
"Das Aufwärtspotenzial erstreckt sich bis auf weit entfernte 2.000 Dollar pro Unze, aber Gewinne aufgrund von geopolitischen Spannungen werden voraussichtlich nicht lange anhalten. Entscheidend für die mittel- und langfristige Performance von Gold werden vorerst die US-Renditen sein. Derzeit steigen sie", so Ozkardeskaya.
Auch Analysten der CMP Group sind zurückhaltend, Gold aufgrund des jüngsten Anstiegs zu kaufen, da sie dies nicht als nachhaltige Bewegung betrachten.
"Die Probleme im Nahen Osten dürften nicht kurzfristig gelöst werden, aber die Spannungen vom Wochenende könnten sich abbauen. Dies, zusammen mit der gesunden wirtschaftlichen Lage in den USA und einer möglichen Aufwärtsüberraschung bei den US-Inflationsdaten später in dieser Woche, könnte die Goldpreise wieder in Richtung 1.820 Dollar drücken", sagten die Analysten in einer Notiz am Montag.
Obwohl das Edelmetall einiges an Boden gut gemacht hat und wieder deutlich über der 1.800-Dollar-Marke notiert, hat sich das Chartbild noch nicht maßgeblich verbessert. Das wäre erst mit Tagesschlusskursen über der 1.900-Dollar-Marke beziehungsweise dem GD50 bei 1.903 Dollar der Fall.
Historisch betrachtet war Gold in Kriegssituationen zwar stets ein sehr kurzfristiger Profiteur, konnte die Gewinne allerdings in der Regel nicht halten wie das jüngste Beispiel des Ukraine-Krieges zeigt. Viel entscheidender wird die Notenbankpolitik der Fed sein, welche durch die anziehenden Ölpreise weitere Argumente für zusätzliche Zinsschritte geliefert bekommt. Ein finaler Boden könnte deshalb noch nicht eingezogen sein, die makroökonomischen Faktoren sprechen aber für mittel- und langfristig steigende Preise.