Viele Länder setzen bereits (wieder) auf die Kernenergie. Die EU hat der Atomkraft sogar ein grünes Label verpasst. Dennoch ist die Diskussion in Deutschland – schwierig. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz hat jetzt die Tür aufgemacht für eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken.
Bundeskanzler Olaf Scholz hält längere Laufzeiten für Atomkraftwerke für möglich. Zwar seien die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland ausschließlich relevant für die Stromproduktion und nur für einen kleinen Teil davon. „Aber trotzdem kann das Sinn machen, denn der Ausbaustand, was die Erneuerbaren Energien betrifft, ist in den einzelnen Ländern in Deutschland sehr unterschiedlich“, sagte der SPD-Politiker in Mülheim an der Ruhr. Insbesondere in Bayern sei das sehr langsam vorangegangen mit dem Ausbau der Windenergie. „Es ist auch so, dass der Ausbau der Stromleitungskapazitäten, des Übertragungsnetzes in den Süden nicht so schnell vorangegangen ist, wie das geplant war.“
Scholz antwortete damit auf die Frage eines Journalisten: „Was signalisieren Sie europäischen Nachbarstaaten, die Deutschland dringend darum bitten, die letzten Atomkraftwerke länger am Netz zu halten?“ Scholz verwies in seiner Antwort auch auf den noch laufenden "sehr, sehr strengen" Stresstest zur Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland. Daraus werde man Schlüsse ziehen. Scholz betonte: "Wir werden für ganz Deutschland handeln, wir werden alle Regionen Deutschlands bestmöglichst unterstützen, damit die Energieversorgung aller Bürgerinnen und Bürger und aller Unternehmen so gut es geht bestmöglich gewährleistet werden kann.
Für die Urankonzerne sind das natürlich erfreulich Nachrichten. Zwar wird es kaum neue Kernkraftwerke in Deutschland geben. Doch die Laufzeitverlängerung ist ein gutes Zeichen. Wichtiger für die Uranaktien ist ohnehin, dass in anderen Ländern verstärkt auf Atomkraft gesetzt wird. In den USA beispielsweise ist schon eine Diskussion über ein Ende der Kernkraft ein Tabu-Thema.