Der Aufwärtstrend bei Gold kommt ins Stocken. Die Minen tendieren seit Tagen eher schwächer. Auch Silber konnte sich nicht über der Marke von 24 Dollar etablieren. Alles deutet auf eine Korrektur hin. „Das Problem ist, wir haben noch keine wirkliche Bestätigung, dass diese Korrektur auch begonnen hat“, sagt Markus Bußler.
Auch wenn nach einer Rally von mehr als 300 Dollar eine Abkühlung alles andere als ein Beinbruch wäre, wollen die Bullen noch nicht aufgeben. „Wenn wir uns den Chart ansehen, dann wäre eine Rücksetzer in den Bereich von 1.840 oder sogar 1.800 Dollar durchaus plausibel, ohne, dass der Aufwärtstrend hinterfragt werden müsste“, sagt Markus Bußler. Silber sieht hingegen schon deutlich mehr nach Korrektur aus, verharrt aber noch in einer Tradingrange. Die Minen haben das Problem, dass das vierte Quartal nicht sonderlich gut ausfallen dürfte.
Das hat sich beispielsweise bei den Zahlen von Barrick Gold gezeigt. Der Konzern hat die Prognose in Sachen Goldproduktion um rund 60.000 Unzen verfehlt und hat die niedrigste Goldproduktion seit zwei Jahrzehnten ausgewiesen. „Das muss man natürlich in Relation setzen: Barrick musste Projekte verkaufen, um die Schuldenlast zu reduzieren“, sagt Markus Bußler. Dennoch sei die Passivität der vergangenen Monate nicht nachvollziehbar, das Vertrauen mit Reko Diq im Jahr 2028 ein neues Flaggschiff in Produktion zu bringen sei aller Ehren wert – doch Pakistan sei sicherlich kein einfacher Ort. Barrick täte gut daran, seine Projektbasis auch in sichereren Regionen dieser Erde zu stärken. „Es ist erstaunlich, dass die Großaktionäre derart ruhig zusehen“, sagt Markus Bußler. Besser als die Zahlen von Barrick Gold waren die von B2Gold und Northern Star. B2Gold meldete heute Nacht, dass man Dank eines starken Jahresendspurts die Prognose für 2022 noch erreichen konnte – sogar in der oberen Hälfte der Spanne.