Der Goldpreis hat vor allem gestern eine wilde Achterbahnfahrt vollzogen. Zunächst diente Gold als Sicherer Hafen für Anleger, als die Kämpfe aus der Ukraine gemeldet wurden. Der Goldpreis schoss auf über 1.970 Dollar nach oben. Am Abend drehte dann der Markt, die US-Aktienindices notierten im Plus, Gold wurde verkauft. Zwischenzeitlich notierte Gold 30 Dollar im Minus.
„Dazu gesellte sich gestern noch das Auslaufen der Future-Kontrakte auf Gold an der Terminbörse“, sagt Markus Bußler. Das dürfte den Markt zusätzlich durcheinandergewirbelt haben. Aber mit dieser Berg- und Talfahrt war Gold im Rohstoffsektor nicht allein. Auch der Ölpreis (WTI) sprang kurzzeitig über 100 Dollar, um dann wieder bis auf 92 Dollar zurückzufallen. Bei den Katalysemetallen Platin und Palladium ein ähnliches Bild: Von teilweise fünf Prozent Plus ging es auf fünf Prozent Minus.
„Trotz all der Turbulenzen des gestrigen Tages ist für Anleger vor allem eines wichtig: Wie nachhaltig ist der Anstieg beim Goldpreis?“ Um das herauszufinden muss man sich einmal die Gesamtumstände ansehen – aber auch ein Blick in die Vergangenheit lohnt. Zum Beispiel auf 9/11. „Beide schrecklichen Ereignisse, 9/11 als auch der Krieg gegen die Ukraine haben beziehungsweise hatten das Potenzial, unsere Welt nachhaltig zu verändern.“ Ein Blick auf 9/11 zeigt: Gold hat zunächst mit einem Sprung nach oben reagiert, wurden dann wieder abverkauft, konnte aber in der Folge deutlich zulegen. Wiederholt sich also die Geschichte?
Bei den Einzeltiteln bleibt Barrick Gold nach den guten Zahlen und der Ankündigung einer Aktionärsfreundlichen Dividendenstrategie einer der stärksten Titel. Schwach präsentierte sich dagegen Agnico Eagle, die Zahlen lagen unter den Erwartungen und der plötzliche Abgang von Tony Makusch als CEO nach nur 16 Tagen war für die Anleger ein Schock. Auch Pan American konnte mit den Zahlen für das vierte Quartal im Gegensatz zu Hecla nicht überzeugen.