1.835 Dollar? Übersprungen! 1.877 Dollar? Überwunden! 1.900 Dollar? Keine Zeit, uns mit diesem Widerstand aufzuhalten! 1.921 Dollar? Einfach geknackt! 2.000 Dollar? Fest im Blick. Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen für Furore gesorgt. Die Gründe für den deutlichen Anstieg sind natürlich alles andere als erfreulich. In der Ukraine herrscht Krieg. Die große Frage aus Sicht der Anleger: Ist der Anstieg des Goldpreises wirklich nur eine Reaktion auf die Krise in der Ukraine oder handelt es sich um einen Gezeitenwechsel hin zu einem starken Edelmetallbullenmarkt? Begeben wir uns auf Spurensuche.
Die klassische Safe-Heaven-Rally sieht so aus: Anleger flüchten für kurze Zeit in Gold (und Anleihen und den US-Dollar). Gekennzeichnet ist solch ein Rally davon, dass selbst im Edelmetallsektor nur der Goldpreis anzieht. Silber, andere Edelmetalle wie Palladium oder Platin, oder auch Edelmetallaktien profitieren bei einer solchen Rally kaum. Diese Bewegung hat meist sehr kurze Beine und endet in der Regel schon nach ein bis zwei Tagen wieder. Das können wir an dieser Stelle ausschließen, da Gold bereits seit Wochen nach oben strebt und zuletzt noch einmal eine Trendbeschleunigung erfahren hat.
Die Bewegung, die wir sehen, steht auf einer breiteren Basis. Der Silberpreis hat sich zwar anfänglich geziert, hat sich aber schon die vergangenen beiden Tage stärker gezeigt und kämpft aktuell damit, über das Hoch aus dem November des vergangenen Jahres bei rund 25,40 Dollar auszubrechen. Ein solcher Ausbruch würde aus technischer Sicht den 28-Dollar-Bereich als Schlüsselwiderstand zurück ins Spiel bringen. Auch die Minenaktien haben sich stark entwickelt. Gestern haben wir eine Rotation von der ersten in die zweite Reihe gesehen. Und auch die Silberminen ziehen an. Mittelgroße Goldproduzenten wie SSR Mining oder auch Wesdome Gold (beides Goldfolio-Depotwerte) erreichten bereits gestern ein frisches 52-Wochen-Hoch.
Doch die Marktbreite, die wir sehen geht aktuell noch weiter: Der gesamte Rohstoffsektor zieht an. Sowohl Kupfer, als auch Nickel als auch Öl präsentieren sich stark. Platin konnte wieder über die 1.000-Dollar-Marke klettern und Palladium ist wieder (deutlich) über 2.200 Dollar. Nun mag der eine oder andere argumentieren: Das hängt mit der Ukraine-Krise zusammen. Natürlich tut es das. Aber wenn man so argumentiert, dann wird man rasch zu dem Schluss kommen, dass es vor allem mit den Sanktionen gegen Russland zusammenhängt und die werden wohl nicht so schnell wieder fallengelassen werden. Im Gegenteil: Vier wahrscheinlicher ist es, dass sich die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wieder neu aufbauen.
Diese Russland-Krise zieht noch viel weitere Kreise. Energie wird teurer, Lebensmittel werden teurer. Der Weizenpreis springt aktuell 16 Prozent nach oben. Das wird die Inflation weiter anheizen. Gleichzeitig sitzt die US-Notenbank in der Zwickmühle. Sie müsste die Zinsen (deutlich) erhöhen, doch die wankenden Aktienmärkte sagen eigentlich „nein“. Die Erwartungen an die März-Sitzung der Fed haben sich deutlich abgekühlt. Nur noch rund 13 Prozent rechnen mit einem Zinsschritt von 50 Basispunkten, die überwältigende Mehrheit geht von einem Zinsschritt von 25 Basispunkten aus. Das Problem dürfte zudem sein. Niemand vermag aktuell zu sagen, wie sich die Ukraine-Krise auf die Realwirtschaft auswirkt. Die Notenbank könnte also relativ rasch relativ vorsichtig werden mit Blick auf die weitere Zinspolitik.
Wie nachhaltig ist also dieser Anstieg? Wenn es zu einer Entspannung in der Ukraine kommt (was wir alle hoffen) dürfte sicherlich ein Teil des Geldes, das Gold als sicheren Hafen aufgesucht hat, wieder umgeschichtet werden. Doch es deutet vieles darauf hin, dass dies nur ein Rücksetzer im Aufwärtstrend wäre. Technisch hat sich die Lage bei Gold deutlich gebessert, die Marktbreite stimmt und der komplette Rohstoffsektor läuft mit. Die Minenaktien erwachen – aber nüchtern betrachtet könnte ein Gros der Aktien 50 bis 80 Prozent höher stehen, ohne dass man sagen könnte, sie seien teuer. Der Sektor ist nach wie vor einer der unterbewertetsten im gesamten Aktienuniversum. Das Potenzial ist gigantisch. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber nach all den Jahren der Entbehrungen wäre ich bereit für einen langanhaltenden Bullenmarkt bei Gold, Silber und Minen.
Ich werbe nicht aggressiv für Goldfolio. Eigentlich sogar zu wenig, wenn es nach der Marketing-Abteilung geht. Doch jetzt, da wir die Chance auf einen nachhaltigen Trendwechsel bei den Minenaktien haben, möchte ich Ihnen den Börsendienst für Gold- und Rohstoffaktien doch wieder ans Herz legen. Alle Details finden Sie auf www.goldfolio.de oder direkt hier.