Der Goldpreis kommt heute am frühen Nachmittag deutlich unter Druck. Der Grund: Der US-Arbeitsmarktbericht fiel deutlich besser aus als von Volkswirten erwartet. Es wurden insgesamt 528.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschat geschaffen. Erwartet worden waren lediglich 250.000 neue Stellen. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,6 auf 3,5 Prozent. Volkswirte hatten mit einer stagnierenden Arbeitslosenquote gerechnet.
Warum ist ein starker Arbeitsmarktbericht schlecht für Gold? Das Zauberwort heißt: Fed. Die US-Notenbank dürfte diesen Arbeitsmarktbericht wohlwollend zur Kenntnis nehmen und sich in der Ansicht bekräftigt fühlen, dass sich die US-Wirtschaft keineswegs in einer Rezession befinden. Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge geschrumpft, was man allgemein bereits als Rezession wertet. Aber in den USA werden die Kriterien weiter gefasst. Ein Kriterium: Der Arbeitsmarkt. Die Fed hatte bei ihren letzten Zinsanhebungen stets auf den festen Arbeitsmarkt verwiesen. Die starken Daten geben den Weg frei für eine weitere Straffung der Geldpolitik und höhere Zinsen. Auch der US-Dollar reagierte sofort auf die Arbeitsmarktdaten und kletterte nach oben.
Nach dem starken Anstieg am gestrigen Donnerstag muss der Goldpreis heute zum Start in den nordamerikanischen Handel Federn lassen. Auch Silber gerät unter Druck und rutscht wieder unter die Marke von 20 Dollar. Aus technischer Sicht ist damit zwar noch kein großer Schaden entstanden, doch vor allem Silber sollte den Bereich um 19,40 Dollar verteidigen, damit der jüngste Spross, der sich Aufwärtstrend nennt, nicht gleich wieder vertrocknet. Bei Gold ist der Bereich um 1.750 Dollar für die Bullen wichtig. Die Bewegung bei den Edelmetallen ist noch sehr nervös. Dem neuen Trend trau kaum jemand. Grundsätzlich ein positives Zeichen. Dennoch kommt es nun erst einmal darauf an, diese beiden Marken zu verteidigen.