Von den Höchstständen jenseits der 2.000-Dollar-Marke im vergangenen Jahr hat sich der Goldpreis mittlerweile wieder deutlich entfernt. Nachdem das Edelmetall mehrfach am Julihoch dieses Jahres bei 1.834 Dollar gescheitert war, ging der Notierung die Luft aus. Seit Anfang September geht es peu à peu abwärts. Zeitweise fiel er unter 1.730 Dollar je Unze und markierte damit den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Jetzt rückt sogar das Jahrestief bei knapp 1.677 Dollar wieder in den Fokus. Dieses sollte unbedingt verteidigt werden, ansonsten droht neuer Verkaufsdruck.
Im Einklang mit dem schwachen Goldpreis zeigen auch die Minenaktien weiter deutliche Schwäche. Barrick Gold beispielsweise hat in dieser Woche bei 22,30 Kanadischen Dollar ein neues Jahrestief markiert. Charttechnisch ist das Papier massiv angeschlagen.
Steigende Anleiherenditen und ein festerer US-Dollar sorgten zuletzt bei Gold für Abgabedruck, so die Analysten der Commerzbank. Problematisch für Gold sei, dass der Anstieg der Anleiherenditen in erster Linie auf steigende Realrenditen zurückzuführen ist und nur zu einem geringeren Teil auf zunehmende Inflationserwartungen. Möglicherweise habe der jüngste Renditeanstieg auch andere Gründe als die Erwartung einer früheren Fed-Zinserhöhung.
In den USA läuft derweil die Frist zur Abwendung eines teilweisen Stillstandes der Regierungsgeschäfte aus. Gelingt hier keine Einigung, würden Bundesbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt und Behörden zubleiben – es droht damit am Freitag ein sogenannter Government Shutdown. Laut US-Finanzministerin Yellen könnten die USA am 18. Oktober die Schuldenobergrenze erreichen. Sollte diese bis dahin nicht angehoben werden, drohe ein Zahlungsausfall mit ungeahnten Folgen, so die Experten der Commerzbank.
Der Goldpreis kann von dieser Gefahr derzeit allerdings nicht profitieren. Der Markt hat wohl eine Einigung bereits eingepreist. Die langfristigen Probleme wären damit aber keineswegs ausgeräumt. Die derzeitige Schwächephase sieht DER AKTIONÄR deswegen als langfristige Chance am Goldmarkt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.