Die Goldanleger haben aktuell keinen leichten Stand. Nicht nur, dass der Ausbruch nach oben versagt geblieben ist. Jetzt gerät das Edelmetall zunehmend unter Druck. Die Aussichten, dass die US-Notenbank schon bald damit beginnen könnte, die Anleihekäufe zurückzufahren, brachten das Edelmetall gestern nach der Fed-Sitzung unter Druck. Heute konnte der Goldpreis seine Gewinne ebenfalls nicht verteidigen und fällt weiter.
Die Rahmenbedingungen für Gold sind nicht so schlecht: Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten in den USA waren schwächer als erwartet, der US-Dollar präsentiert sich ebenfalls schwächer. Einzig von Seiten der Renditen der US-Staatsanleihen kommt Gegenwind. Die klettern aktuell deutlich auf 1,365 Prozent. Hier scheint sich die Aussicht darauf, dass die Notenbank demnächst als Käufer auf dem Markt der Staatsanleihen wegfallen könnten, bemerkbar zu machen. Interessant sicher auch: Silber lässt sich von der Schwäche aktuell nicht anstecken. Der Silberpreis pendelt um den Vortagesschluss.
Charttechnisch ist Gold seit dem gescheiterten Versuch, über die Marke von 1.835/1.840 Dollar auszubrechen angeschlagen. Die Bären sind am Ruder. Um das Blatt zu wenden, müsste Gold nun zumindest über die Marke von 1.809 Dollar, dem Hoch der vergangenen Woche ausbrechen. Doch aktuell sieht es eher danach aus, als wollten die Bären Gold in den Bereich rund um 1.710 Dollar drücken. Die nächst markante Unterstützung liegt in Form des Dreifach-Tiefs bei 1.680/1.675 Dollar.
Gold blendet derzeit die Faktoren wie Inflation, die eigentlich für Rückenwind sorgen sollten, aus. Auch ein schwächerer Dollar hilft nicht. Das Sentiment ist derart negativ, dass nur die augenscheinlich belastenden Faktoren zur Kenntnis genommen werden. Gepaart mit einer angeschlagenen Charttechnik sorgt das für Abwärtsdruck bei dem Edelmetall. Weiterhin gilt: Die Bullen haben es schwer. Im Rohstoffcheck des Aktionärs haben wir zuletzt zu einem Shorteinstieg geraten.