Es steht eine Mega-Akquisition im Minensektor bevor. Bereits am Samstag gab es Gerüchte wonach einer der drei größten Produzenten (Agnico Eagle, Barrick, Newmont) ein Angebot für den australischen Minenbetreiber Newcrest abgegeben haben soll. Am Sonntag bestätigte Newmont das Interesse und veröffentlichte Details.
Laut den jüngsten Berichten produziert Newmont rund 6 Millionen Unzen Gold. Newcrest schätzt seine Produktion für das Fiskaljahr 2023 auf 2,1 bis 2,4 Millionen Unzen. Durch den Zusammenschluss würde mit über 8 Millionen Unzen der mit Abstand größte Goldproduzent der Welt entstehen.
Allerdings ist diese Akquisition für Newmont alles andere als ein Kinderspiel. Denn man muss fast 17 Milliarden Dollar für Newcrest auf den Tisch legen.
Konkret erhält jeder Anteilseigner von Newcrest pro Anteilschein 0,38 Newmont-Aktien. Das entspricht einem Aufschlag von rund 20 Prozent zum Freitagsschlusskurs. Das kombinierte Unternehmen befände sich dann zu 70 Prozent im Besitz von Newmont und zu 30 Prozent in den Händen von Newcrest.
"Wir glauben, dass ein Zusammenschluss von Newmont und Newcrest ein starkes Wertangebot für unsere jeweiligen Aktionäre, die Belegschaft und die Gemeinden, in denen wir tätig sind, darstellt", sagte Tom Palmer, Präsident und CEO von Newmont. Die vorgeschlagene Transaktion würde laut Palmer branchenführende Portfolios von Vermögenswerten und Projekten zusammenführen, um einen langfristigen Wert für das kombinierte globale Unternehmen zu schaffen.
Zwar ist der Deal noch nicht beschlossene Sache, aber falls er zustande kommt, setzt Newmont damit ein deutliches Zeichen. Vor allem Barrick Gold dürfte nun im Zugzwang sein, da man als einziges Unternehmen der "großen drei" noch keine Übernahme getätigt hat.
Newmont schickt mit dem Übernahmeangebot eine Impulswelle durch den Minensektor. Eine Phase vermehrter Übernahmespekulationen, auch kleinerer Produzenten, könnte folgen. Welche die aussichtsreichsten Kandidaten dafür sind erfahren Sie im Goldfolio von Edelmetallexperte Markus Bußler.