Der Goldpreis nähert sich der Marke von 2.800 Dollar. Die Anleger scheinen kurz vor der Wahl in den USA, den sicheren Hafen aufzusuchen. Auch Silber konnte gestern deutlich zulegen. Die Minenaktien leiden noch unter den Nachwehen des Newmont-Bebens. Heute Abend dürfte sich zeigen, wie begründet die Sorgen der Anleger vor einem Flächenbrand bei den Goldproduzenten sind.
Heute, nach Börsenschluss in Nordamerika, will Agnico Eagle, der weltweit drittgrößte Goldproduzent, seine Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal vorlegen. Agnico ist bislang des Vorzeigeunternehmen. Der Goldproduzent ist in den vergangenen Jahren durch mutige Übernahmen gewachsen, hat die Kosten und die Bilanz aber dabei immer im Blick gehabt. Zuletzt glänzte Agnico auch meist mit starken Quartalszahlen. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 1,02 Dollar je Aktie. Nun sollte man meinen, dass die Flüsterschätzungen angesichts der rekordhohen Goldpreise höher liegen – doch weit gefehlt. Dass Newmont seine Ziele verfehlt hat, lässt den Markt vorsichtiger werden. Die Flüsterschätzungen decken sich aktuell mit den Konsensschätzungen der Analysten. Bei Newmont lagen die Flüsterschätzungen noch deutlich über den Schätzungen der Analysten.
Die Zahlen von Newmont waren eine kalte Dusche für den Goldminen-Sektor. Auch wenn die meisten Probleme bei Newmont hausgemacht sind, sind die Anleger nun vorsichtiger und die Erwartungen gehen zurück. Agnico hat bislang überzeugen können. Für den Markt wird es wichtig sein, dass die Zahlen, die heute nachbörslich veröffentlicht werden, zumindest die Erwartungen treffen – besser wäre natürlich übertreffen. Das würde wieder etwas Zuversicht zurückbringen und die Angst vor steigenden Produktionskosten in der Branche dämpfen.
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