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Gold: Nur ein Prozent unter dem Rekord

Gold: Nur ein Prozent unter dem Rekord
Foto: Pixfiction/Shutterstock
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Markus Bußler 11.05.2022 Markus Bußler

Der Goldpreis tut sich schwer. Auch wenn sich das Edelmetall verglichen mit anderen Rohstoffen und auch Aktien wacker schlägt, musste der Goldpreis Federn lassen. Die aggressive Fed-Politik lastet auf der Notierung. Doch blickt man sich die Fundamentaldaten an, dann ist es erstaunlich, dass Gold nicht höher notiert.

Zwar hat sich die Nachfrage nach börsengehandelten Goldfonds im vergangenen Monat abgekühlt. Dennoch seien laut dem World Gold Council im April 43 Tonnen Gold in den Markt für börsengehandelte Papierfonds geflossen seien. Durch die Zuflüsse stiegen die weltweiten Gesamtbestände auf 3.869 Tonnen im Wert von 238 Milliarden Dollar. Die Gesamtbestände liegen nur ein Prozent unter dem Allzeithoch von 3.922 Tonnen im November 2020.

„Dies ist zwar 77 Prozent weniger als im Vormonat, der der stärkste seit Februar 2016 war, aber es ist der vierte Monat in Folge mit Zuflüssen, was die Dynamik der Flucht in die Qualität, die wir in diesem Jahr erlebt haben, aufrechterhält“, so die Analysten. „Gold stand im Laufe des Monats unter Druck, da die Renditen stark anstiegen - die realen 10-jährigen US-Renditen drehten zum ersten Mal seit 2020 kurzzeitig in den positiven Bereich - als Reaktion auf die zunehmend hawkishe Rhetorik der Zentralbanken, während der US-Dollar deutlich an Wert gewann."

Betrachtet man die regionalen Goldmärkte, so verzeichnete Europa im vergangenen Monat die stärkste Investitionsnachfrage nach dem Edelmetall. In Europa börsennotierte Fonds verzeichneten im vergangenen Monat Zuflüsse von 26 Tonnen, wodurch die regionalen Bestände auf ein neues Rekordhoch von 1.692 Tonnen stiegen. „Die Zuflüsse konzentrierten sich erneut auf das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich, die alle im Laufe des Monats ein Rekordniveau an Beständen erreichten. In der Schweiz notierte Fonds widersetzten sich dem Trend mit geringfügigen Nettoabflüssen“, so die Analysten. „Vor dem Hintergrund einer rekordhohen Inflation, die durch Sorgen um die Energieversorgung, ein langsameres Wirtschaftswachstum und geopolitische Unruhen noch verschärft wird, suchen europäische Anleger weiterhin ein Engagement in Gold.“

Die Zahlen zeigen zwei Dinge: Der Goldpreis wird vornehmlich über den Terminmarkt bestimmt, weniger über den physischen Markt. Das ist vielen Anlegern – zurecht – ein Dorn im Auge. Die ETF-Bestände folgen aber häufig auch dem Goldpreis und nicht umgekehrt. Sprich: Steigt der Goldpreis, suchen vermehrt Anleger die Anlage in Gold und umgekehrt. Insgesamt sind die ETF-Bestände damit nur ein schlechter Indikator, wenn es um eine Prognose der Goldpreisentwicklung geht.

Gold (WKN: CG3AB0)
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