Die Gerüchte gibt es immer wieder: Der Goldpreis wird manipuliert. Jetzt meldet Bergbaumogul Frank Guistra zu Wort und schiebt den schwarzen Peter der Fed in die Schuhe. Die US-Notenbank sei mitverantwortlich für die Manipulation, um die Vorherrschaft des US-Dollars im globalen Währungssystem aufrechtzuerhalten.
Giustra, der CEO der Fiore Group und Gründer von Lionsgate Entertainment, hatte in der Vergangenheit gesagt, dass der Goldpreis von den Zentralbanken und Banken „gesteuert“ werde. Jetzt legt er noch einen drauf und sagt, dass der Preis „regelrecht manipuliert“ wird. „Es ist kein Geheimnis, dass die USA seit ihrer Abkehr vom Gold im Jahr 1971 versucht haben, den Goldpreis zu unterdrücken, um die Vorherrschaft des US-Dollars zu erhalten. Diese Vormachtstellung ist wichtig, um die Zinsen zu Hause niedrig zu halten, sie ist wichtig, um die Inflationserwartungen zu verankern, sie ist aus einer ganzen Reihe von Gründen wichtig“, erklärte Giustra gegenüber Kitco News.
Guistra sei aufgefallen, dass es in letzter Zeit bei massiven Verkaufsaufträgen, die den Goldpreis in den Keller treiben, ziemlich brutal zugehe. Er glaube, dass die Federal Reserve einer der Hauptakteure bei der Orchestrierung einer größeren Preismanipulationsbewegung sei.
„Ich glaube, dass die Fed mit den Banken zusammenarbeitet, und ich glaube, dass sie nicht unbedingt direkt mit den Banken kommuniziert, sondern dies über die BIZ [Bank für Internationalen Zahlungsausgleich] tut und ihnen Anweisungen zum Verkauf von Termingeschäften gibt, die dann von den Banken ausgeführt werden", sagte er. Giustra räumt ein, dass die Behörden, die hinter dieser Preismanipulation stecken, keine eindeutigen Beweise für ihr Handeln hinterlassen haben.
Wichtig sei, dass die Federal Reserve den Goldpreis nicht ewig manipulieren und unterdrücken kann, sagte Giustra. „Sie können dieses Spiel nicht ewig aufrechterhalten. Es hat noch nie eine Manipulation gegeben, die ewig gedauert hat. Irgendwann kommt alles aus der Wäsche. Angesichts der derzeitigen Dynamik zwischen den USA, China, Russland und dem Rest der Welt denke ich, dass wir diese Möglichkeit vielleicht früher als erwartet sehen könnten... Sie können den Goldpreis nicht ewig unterdrücken“, sagte er.
„Ich vermute, dass es einen Reset des globalen Währungssystems geben muss. Es ist aus dem Gleichgewicht geraten. Der US-Dollar ist im Verhältnis zu seinen Handelsbilanzdefiziten stark überbewertet, und ich denke, das muss rückgängig gemacht werden. Ich glaube nicht, dass dies durch einen Konsens geschehen wird, wie es beim Bretton-Woods-Abkommen und beim Plaza-Abkommen von 1985 der Fall war, als sich alle Beteiligten zusammensetzten und eine Einigung darüber erzielten, wie das globale Währungssystem neu ausgerichtet werden sollte. Diesmal haben wir es mit einer sehr wettbewerbsorientierten und sehr angespannten Welt zu tun, was die Beziehungen angeht, und ich glaube, dass uns das aufgezwungen wird", sagte er.
Sicherlich gibt es immer wieder Gerüchte um eine Manipulation des Goldpreises und es gibt bereits Urteile gegen Banken – vor allem wegen Spoofing. Allerdings ist der Goldpreis in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, wenn auch unter großen Schwankungen. Es spricht wenig dagegen, dass sich diese Aufwärtsbewegung auch in den kommenden Monaten vorsetzt, sobald sich der globale Selloff praktisch aller Assets gelegt hat.