Der Goldpreis erlebte in der laufenden Woche bislang einen Rückschlag. Das Niveau von 1.800 Dollar, das noch am Freitag vergangener Woche überschritten worden war, konnte nicht verteidigt werden. Dazu kommen steigende Kosten bei den Goldproduzenten, die die Margen drücken. BMO Capital Markets hat sich dieses Themas nun angenommen.
Die Goldbergbauunternehmen hätten viele Strategien angewandt, um diszipliniert zu bleiben, aber der aufwärts gerichtete Inflationsschock verschiebe die Risiken steigender Kosten nach oben, so BMO Capital Markets. „Mehrere Goldproduzenten haben sich bereits dazu entschlossen, ihre Kostenprognosen für das gesamte Kalenderjahr anzuheben, während andere angaben, dass sie am oberen Ende der Prognosen liegen werden", erklärte Colin Hamilton, Managing Director of Commodities Research bei BMO Capital Markets.
Die durchschnittlichen All-In Sustaining Costs (AISC) der Goldbergbauunternehmen werden den Prognosen zufolge im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 1.173 Dollar je Unze ansteigen, so Hamilton. „Es wird erwartet, dass die AISC am oberen Ende der Prognose liegen werden, aber die Risiken sind eher nach oben gerichtet.“
Die Stärke des US-Dollar habe einigen Bergbauunternehmen diesmal geholfen. „Eine Aufwertung des Dollar um ein Prozent entspricht einem Rückgang der durchschnittlichen C1-Cash-Kosten der Goldbergbauunternehmen um fast ein Prozent. Seit Ende 2011, als der Goldpreis seinen letzten Höhepunkt erreichte, hat der Dollar um 39 Prozent aufgewertet. Dieser günstige Währungseffekt hat den Bergbauunternehmen eine dringend benötigte Rettungsleine geboten", erklärte Hamilton.
BMO trifft den Nagel auf den Kopf. Die Frage ist nur: Wie sieht es in der Zukunft aus. Der Ölpreis hat in den vergangenen Wochen bereits deutlich korrigiert und ist wieder unter das Niveau von vor dem Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine gefallen. Das dürfte auf absehbare Zeit eher Druck von der Kostenseite der Goldproduzenten nehmen.