Gold hat bislang eine denkbar schlechte Handelswoche hinter sich. Die bullen mussten die Marke von 1.940 Dollar preisgeben. Damit sind weiter fallenden Kurse Tür und Tor geöffnet. Vor allem die steigenden Renditen in den USA belasten dabei den Goldpreis. Doch eine Bank sieht nach wie vor die Möglichkeit, dass der Goldpreis bis Ende des Jahres Rekordhöhen erreicht.
In seinem jüngsten Goldbericht erklärte Bart Melek, Leiter der Rohstoffstrategie bei TD Securities, dass er davon ausgeht, dass der Goldpreis bis zum Jahresende auf 2.100 Dollar je Unze und damit auf ein neues Allzeithoch steigen wird. Melek merkte an, dass der Goldpreis zu kämpfen hatte, da die Wirtschaftsdaten positiv überraschten. Er rechnet jedoch mit einer Umkehr, wenn die steigenden Zinssätze zu spüren sind und die Wirtschaftstätigkeit nachlässt.
„Die Zyklizität und die Umkehrung des Mittelwerts von Wirtschaftsdatenüberraschungen sowie die restriktive Zinspolitik der US-Notenbank sollten zusammenwirken, um einen Abwärtstrend bei den US-Wirtschaftsüberraschungsindizes zu bewirken“, so der Experte in seinem Bericht. Melek glaubt, dass angesichts der aggressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve die Wirtschaftsdaten bald schwächer werden dürften, was die Anleiherenditen und den US-Dollar nach unten treiben dürfte. „Wenn die Daten hinter den Erwartungen zurückbleiben, werden sich die Märkte mit der Zeit wahrscheinlich schnell auf negative Überraschungen einstellen. Dies dürfte die nominalen und realen Zinssätze auf dem Terminmarkt nach unten treiben und den Goldpreis steigen lassen", sagte er.
Tatsächlich spricht aus fundamentaler Sicht einiges für die These von TD Securities. Es scheint fast schon an ein Wunder zu grenzen, dass die Zinsanhebungen bislang keine tieferen Bremsspuren in der US-Wirtschaft hinterlassen haben. Doch das bedeutet nicht, dass eine Rezession bereits vom Tisch ist. Gold bleibt ein wichtiger Hedge für diesen Fall.