Israel will in der Nacht zum Samstag seinen Einsatz von Bodeneinheiten im Gazastreifen ausbauen. Die Meldung sorgt an den Finanz- und Rohstoff-Märkten für Unruhe. Brent-Öl verteuert sich am Abend wieder auf über 90 Dollar pro Barrel. Der Goldpreis springt über die 2.000-Dollar-Marke. Auf Euro-Basis fehlen nur noch wenige Cent bis zum Allzeithoch.
Israels Militär will nach eigenen Angaben in der Nacht auf Samstag seinen Einsatz von Bodeneinheiten im Gazastreifen ausweiten. Die Bewohner der Stadt Gaza seien aufgerufen, sich in den Süden des Küstenstreifens zu bewegen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend im Fernsehen. "In den vergangenen Stunden haben wir die Angriffe im Gazastreifen verstärkt."
Die israelische Luftwaffe greife in großem Umfang Tunnelsysteme und weitere Infrastruktur an, schreibt Reuters. Internet und Mobilfunk sind im Gazastreifen ausgefallen, auch in Israel sind die Verbindungen beeinträchtigt. Die Armee stehe bereit, um die Sicherheit Israels an allen Fronten zu gewährleisten. Eine Stellungnahme der radikal-islamistischen Hamas lag zunächst nicht vor.
An den Aktienmärkten rutschten die Indizes, der nachbörsliche XDAX fällt zeitweise unter 14.600 Punkte und unterschreitet damit sein bisheriges Monatstief.
An den Rohstoff-Märkten verstärkt sich die Hektik. Angst vor einer Eskalation des Konflikts zwischen der radikal-islamistischen Hamas und Israel in weitere Länder lässt die Ölpreise steigen. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent kostet am Abend wieder mehr als 90,50 Dollar. Auch der "Safe Haven" Gold profitiert. Die Feinunze Gold springt nach der Eilmeldung Israels um mehr als 20 Dollar nach oben. Zeitweise notiert der Goldpreis am Spotmarkt bei 2.008 Dollar. Das ist das höchste Niveau seit Mai.
Gold-Allzeithoch in Euro ganz nah
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist der Goldpreis von etwa 1.815 Dollar auf nun über 2.000 Dollar gestiegen. Ein mittelfristiger Abwärtstrend-Kanal konnte nachhaltig nach oben verlassen werden.
Auf Euro-Basis hat Gold am Freitag-Abend sogar fast das Rekordhoch von März 2022 erreicht. Damals kostete eine Feinunze zeitweilig knapp 1.902 Euro, heute wurden bislang 1.901,42 Euro erreicht.
Der Krisen-Bonus treibt den Goldpreis weiter nach oben und das trotz hoher Realzinsen in den USA. In den kommenden Wochen ist es gut möglich, dass der Goldpreis die alten Höchstkurse bei 2.075 Dollar von März 2022 erreicht und überschreitet.
Eine Deeskalation der Lage im Nahen Osten würde den Goldpreis kurzfristig wieder drücken. Allerdings könnte Gold dann im nächsten Jahr durch die Fed erneut beflügelt werden. Beendet die US-Notenbank ihre restriktive Zinspolitik und wendet sich Richtung Zinssenkungen, dürfte Gold profitieren. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
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