Die deutschen Aktienmärkte dürften mit leichten Verlusten in den Handel starten. Zu Handelsstart steht der deutsche Leitindex knapp 0,4 Prozent tiefer bei 11.277 Punkten. Der Schuldenstreit mit Griechenland bleibt dabei im Fokus. Zeitungsberichten zufolge plant nun auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem "Grexit" - dem Ausscheiden der Griechen aus dem Euro. Am Vortag hatten die Europäer und der Internationale Währungsfonds IWF ihren Druck auf Griechenland verstärkt, um die gefährliche Schuldenkrise bald zu entschärfen.
Die Wall Street hat am Donnerstag nach robusten US-Einzelhandelsdaten ihre am Vortag begonnene Erholung fortgesetzt. Größeren Gewinnen standen aber Moll-Töne im griechischen Schuldendrama entgegen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial rückte am Ende um 0,22 Prozent auf 18.039,37 Punkte vor. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,17 Prozent auf 2.108 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,07 Prozent auf 4.488Punkte.
An den asiatischen Börsen hielten sich die Ausschläge im späten Handel am Freitag in Grenzen. Während der Nikkei-225-Index in Tokio leicht verlor, stiegen der Hang-Seng-Index und die chinesischen Festland-Börsen moderat. Getrieben wurden die Kurse in China erneut von der Hoffnung auf staatliche Konjunkturspritzen.
Der Euro hat bis zum Freitagmorgen weiter nachgegeben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1229 US-Dollar. Am Vortag war der Euro unter 1,13 Dollar gerutscht, belastet von den stockenden Griechenland-Gesprächen und dem Rückzug des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus den Verhandlungen.
Die Ölpreise haben am Freitag leicht im Minus notiert. Am Markt hieß es, die neuen Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA würden weiterhin nachwirken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Morgen 64,88 US-Dollar. Das waren 23 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 31 Cent auf 60,46 Dollar.
Heidelberger Druck: Bullische Analysten - Aktie einsammeln?
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Wincor Nixdorf: Kein Übernahmeangebot!
Der Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf hat Spekulationen über eine anstehende Fusion oder Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold erneut zurückgewiesen. Vor wenigen Tagen noch gab es einen Pressebericht, wonach sich beide Unternehmen in Gesprächen befänden.
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Deutsche Bank: Die Lage bleibt ernst - aber wie lange?
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(Mit Material von dpa-AFX)