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12.06.2015 ‧ Maximilian Steppan

Twitter: CEO tritt zurück - Ausblick bestätigt!

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Der Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter, Dick Costolo,wirft das Handtuch. Nach Dauerkritik von Anlegern und einem Absturz der Aktie tritt er zum 1. Juli zurück. Mitgründer Jack Dorsey übernimmt dann vorläufig die Führung, teilte das Unternehmen aus San Francisco am Donnerstagabend mit. Derweil soll nach einem neuen ständigen Chef gesucht werden. Dass die Aktie in einer ersten Reaktion nachbörslich um rund acht Prozent anstieg, dürfte auch durch die Bestätigung  der Geschäftsziele für das zweite Quartal zu Stande gekommen sein. Demnach rechnet Twitter mit einem Umsatz zwischen 470 und 485 Millionen Dollar.

Twitter war von den Anlegern für ein ihrer Meinung nach zu langsames Wachstum kritisiert worden. Nach den vergangenen Quartalszahlen ließen sie die Aktie um rund ein Fünftel abstürzen. Der Kurs erholte sich seitdem nicht. Twitter hatte im ersten Vierteljahr einen Verlust von gut 162 Millionen Dollar eingefahren und die eigenen Erwartungen beim Umsatz verfehlt.

Twitter hatte zuletzt 302 Millionen aktive Nutzer. Costolo versuchte ständig, mehr neue Mitglieder anzulocken. Noch vor zwei Wochen gab er sich bei einem Auftritt kämpferisch und kündigte an, seinen Kurs fortzuführen. Er mache sich auch keine Sorgen um seinen Job, sagte er damals bei einer Konferenz des Technologieblogs "Recode".

Costolo bleibe Mitglied des Verwaltungsrates, kündigte Twitter am Donnerstag an. Er stand seit Herbst 2010 an der Spitze von Twitter. Ihm wurde zugestanden, mehr Ordnung in das Startup gebracht und Fortschritte bei der Suche nach einem Geschäftsmodell gemacht zu haben. Twitter will Geld vor allem mit bezahlten Tweets verdienen, die etwa Unternehmen in den Nachrichtenstrom der Nutzer einbringen können.

Dorsey stand bereits rund eineinhalb Jahre an der Spitze von Twitter, von Mai 2007 bis Oktober 2008. Er gründete danach den Bezahldienst Square, den er auch weiterhin als Chef führen werde, wie aus einer Mitteilung von Twitter an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Ein weiterer der drei führenden Mitgründer, Evan Williams, werde Twitter bei der Suche nach einem neuen Chef unterstützen, hieß es.

Nur für Zocker

Bei der Betrachtung des Chartbilds wird deutlich: Die Twitter-Aktie ist sehr volatil. Vor allem die Bekanntgabe von Quartalszahlen sorgt für extreme Kursbewegungen. Die Kurslücken sind jeweils immer aufgrund der vorgelegten Zahlen entstanden. Daher eignet sich die das Papier nur für Zocker. Darüber hinaus zweifelt DER AKTIONÄR auch weiterhin am Geschäftsmodell von Twitter und würde sich Verbesserungen im operativen Geschäft, vor allem was den Gewinn betrifft, wünschen.

(mit Material von dpa-AFX)

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