Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag dürfte der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch erst einmal eine Pause einlegen.15 Minuten vor Handelsbeginn steht der DAX rund 0,2 Prozent tiefer bei 11.850 Punkten. Eine vorübergehende Ausweitung der EZB-Geldflut hatte dem deutschen Leitindex am Dienstag ein sattes Plus von 2,23 Prozent eingebracht.
Auf der Konjunkturseite steht laut Volkswirt Dirk Gojny von der National-Bank in Essen das Protokoll der FOMC-Tagung - der jüngsten Sitzung der US-amerikanischen Notenbank FED - im Fokus. Am Morgen dürften Anleger aber zunächst einen kurzen Blick auf die deutschen Erzeugerpreise werfen, die aus Gojnys Sicht jedoch nichts Neues zu bieten haben werden. Außerdem bleibe Griechenland Thema, ohne dass sich konkrete Ergebnisse abzeichneten. Auf der Unternehmensseite stehen Nachzügler wie Deutsche Wohnen mit Geschäftszahlen auf dem Plan.
An der Wall Street haben Dow und S&P 500 am Dienstag erneut Rekordhöhen erklommen. Zeitweise gaben die Investoren ihre Zurückhaltung auf und griffen wieder etwas beherzter zu. In den letzten eineinhalb Stunden vor Handelsschluss verließ sie allerdings wieder weitgehend der Mut. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Tag dennoch erstmals in seiner Geschichte über 18 300 Punkten: Ein kleines Plus von 0,07 Prozent schickte den Index auf 18.312 Zähler.
An den asiatischen Börsen ging es am Mittwoch bis kurz vor Handelsschluss überwiegend weiter aufwärts. Der japanische Nikkei-Index legte angesichts eines schwächeren Yen um ein weiteres Prozent zu und steht damit nun deutlich über 20.000 Punkten. Die chinesischen Festland-Börsen wurden vor allem von Technologiewerten getrieben und kletterten auf ein Zwei-Wochen-Hoch. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verbuchte indes leichte Verluste.
Der Eurokurs ist bis zum Mittwochmorgen weiter zurückgefallen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1133 und damit etwas weniger als im späten US-Handel. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1180 Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8945 Euro.
Die Ölpreise sind am Mittwoch moderat gestiegen. Am Markt wurden Lagerdaten aus den USA als Grund genannt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Morgen 64,65 Dollar. Das waren 63 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 54 Cent auf 58,53 Dollar.
K+S-Aktie: Mit Rückenwind aus Stuttgart an die DAX-Spitze
Die Aktie des Salz- und Düngemittelherstellers K+S zählt am Dienstag zu den Top-Werten im DAX. Neben der freundlichen Grundstimmung profitiert das Unternehmen von einer Hochstufung der Landesbank Baden-Württemberg.
Allianz: Sorgen um die Kostenentwicklung
Die Experten des US-Analysehauses Bernstein Research betrachten die Papiere des Münchner Versicherungsriesen Allianz bereits seit längerer Zeit eher skeptisch. Dies wurde nun wieder einmal im Rahmen der jüngsten Studie zu den Anteilscheinen des DAX-Konzerns deutlich, die heute veröffentlicht wurde.
Real-Depot-Wert Indus Holding: Starker Jahresauftakt – Turbo-Zertifikat 70 Prozent im Plus
Die Aktien der Indus Holding legen nach der Vorlage des Quartalsergebnisses wieder den Vorwärtsgang ein. Kein Wunder: Die Ergebnisse lagen klar über den Analystenschätzungen. Gelingt nun noch der Sprung über das bisherigen Jahreshoch, würde ein massives Kaufsignal generiert.
Euro gibt nach: BMW, Daimler und Volkswagen gehen auf die Überholspur - Continental zieht mit
Die deutschen Autowerte haben am Dienstag die DAX-Spitze erklommen mit Kursgewinnen von jeweils rund drei Prozent und mehr. Händler verwiesen auf den schwachen Euro, der nach der Ankündigung vorgezogener Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) kräftig an Wert verloren hatte.
Apple: Großes Update für Apple TV geplant – Aktie mit Tuchfühlung zum Allzeithoch
Ein Fernsehgerät von Apple, über das seit Jahren spekuliert wurde, ist laut einem Zeitungsbericht definitiv vom Tisch. Der iPhone-Konzern habe das Projekt vor über einem Jahr nach fast einem Jahrzehnt Entwicklung auf Eis gelegt, schrieb das "Wall Street Journal" am späten Montag. Apple habe am Ende entschieden, dass man nicht genug innovative Funktionen bieten könne, um sich in den scharf umkämpften Markt zu begeben, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Apple wolle aber nach wie vor einen Online-TV-Service entwickeln, setzte dafür jedoch auf eine Weiterentwicklung seiner Zusatz-Box Apple TV, berichtete die Zeitung weiter. Das Portal 9to5Mac berichtete, Apple plane für die kleine schwarze Settopbox ein großes Update. So soll die Box mit der Spracherkennung Siri gesteuert werden können. Außerdem werde Apple TV für Apps von Drittanbietern geöffnet werden.
SAP-Aktie enorm stark: Strenge Sicherheitsvorkehrungen auf Hauptversammlung
Der laufende Umbau von SAP dürfte auch das beherrschende Thema auf der Hauptversammlung des Softwarekonzerns am heutigen Mittwoch (10.00 Uhr) in Mannheim sein. Ganz ohne Schelte wird SAP-Chef Bill McDermott dabei nicht wegkommen. Zum Jahresauftakt hatte SAP seine mittelfristigen Wachstumserwartungen zurückgenommen. Im ersten Quartal stärkte der starke Dollar dem Softwarekonzern den Rücken. Der Gewinn brach allerdings ein. Der Umbau hin zu mehr Mietsoftware geht auch an der Belegschaft nicht spurlos vorbei: Etwa drei Prozent der 74.000 Mitarbeiter weltweit müssen sich auf Veränderung einstellen, weil ihre Jobs überflüssig werden. SAP hat dafür ein Abfindungsprogramm aufgelegt, um sie zum Wechsel zu bewegen.
Gold: Zwischen Dollar-Stärke und Zinsangst
Der Goldpreis ist im gestrigen Handel deutlich unter Druck gekommen. Das überrascht, schließlich hat das Edelmetall mit dem Ausbruch über die Marke von 1.220 Dollar erstmals wieder ein Lebenszeichen gesendet. Doch das Chartbild hat sich mit dem gestrigen Kursrutsch wieder deutlich eingetrübt. Gründe gibt es einige, stichhaltig sind sie jedoch alle nicht.
Commerzbank und Deutsche Bank: Fitch macht ernst - Aktien unter Druck
Die Ratingagentur Fitch hat mit der erwarteten Massenabstufung von europäischen Banken begonnen. Mehrere deutsche Banken, etwa die Commerzbank, und auch die Deutsche Bank werden nun schlechter bewertet.
(Mit Material von dpa-AFX)