Der Goldpreis ist im gestrigen Handel deutlich unter Druck gekommen. Das überrascht, schließlich hat das Edelmetall mit dem Ausbruch über die Marke von 1.220 Dollar erstmals wieder ein Lebenszeichen gesendet. Doch das Chartbild hat sich mit dem gestrigen Kursrutsch wieder deutlich eingetrübt. Gründe gibt es einige, stichhaltig sind sie jedoch alle nicht.
Sicherlich ist es einmal mehr die Angst vor den heute zur Veröffentlichung anstehenden Fed minutes. Die Marktteilnehmer erhoffen sich neue Indizien, wann die US-Notenbank ihre erste Zinserhöhung durchführen wird. Noch spannender freilich dürfte für die Marktteilnehmer die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen werden. Zuletzt führte Yellen das schwache Wachstum im ersten Quartal auf das schlechte Wetter zurück. Daher dürften Marktteilnehmer darauf lauschen, welche Ausführungen sie jetzt zur US-Wirtschaft macht.
Dollar wieder stärker
Dazu konnte der Dollar gestern wieder an Wert gewinnen. Dies zeigt sich deutlich am Währungspaar Euro/Dollar. In der Spitze konnte sich der Euro auf 1,14 Dollar erholen. Zuletzt notierte das Währungspaar aber nur noch knapp über 1,11 Dollar. Damit hat der Dollar auch gegenüber Gold an Wert gewonnen – oder anders ausgedrückt. Der Goldpreis in Dollar ist unter Druck geraten.
Freilich, so ganz neu sind die Argumente nicht: Die Zinserhöhungsangst wird vom Markt schon lange gespielt. Dabei dürfte es für den Goldpreis durchaus eine Art Befreiung sein, wenn die Fed ihren Zinsschritt durchführt. Die Vergangenheit zeigt: Der Goldpreis leidet weniger unter der Zinserhöhung selbst als vielmehr unter der Furcht vor einer Zinswende.