Nach dem Auf und Ab der vergangenen Tage zeichnet sich an den deutschen Aktienmärkten am Donnerstagmorgen ein verhaltener Auftakt ab. 15 Minuten vor Handelsbeginn steht der DAX rund 0,6 Prozent tiefer bei 13.292 Punkten. Der deutsche Leitindex erscheine weiter angeschlagen, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Die Anleger blicken am Donnerstag auf Daten zum Auftragseingang der deutschen Industrie sowie auf die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Unter anderem öffnen Siemens, E.on, Henkel, Munich Re und Continental ihre Bücher.
Sorgen um eine Abschwächung der Konjunktur haben die US-Aktienmärkte auch am Mittwoch belastet. In den USA war die Produktivität der Unternehmen zu Jahresbeginn zurückgegangen. Außerdem haben enttäuschende Daten vom Arbeitsmarkt die Befürchtungen geweckt, wonach die Wirtschaft nicht robust genug sein könnte, um eine mögliche Erhöhung des Leitzinses durch die Notenbank FED zu verkraften. Der Dow Jones konnte im späten Handel nur einen Teil seiner Verluste wettmachen und fiel um knapp 0,5 Prozent auf 17.842 Punkte.
An den asiatischen Börsen ging es am Donnerstag größtenteils bergab. Nachdem der japanische Aktienmarkt drei Feiertage ausgesetzt hatte, fielen die Kurse angesichts eines stärkeren Yen. Der Nikkei-Index büßte eineinhalb Stunden vor Börsenschluss mehr als ein Prozent ein. Ein stärkerer Yen macht japanische Produkte im Ausland teurer. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor ein halbes Prozent. Auch an den chinesischen Festlandbörsen ging es bergab.
Wegen enttäuschender Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt hat sich der Eurokurs bis zum Donnerstagmorgen deutlich über der Marke von 1,13 US-Dollar gehalten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1345 Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau des späten New Yorker Handels.
Die Ölpreise sind am Donnerstag gefallen. Am Markt wurden die Verluste mit einer Gegenbewegung auf die teils deutlichen Gewinne an den Tagen zuvor begründet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 67,37 US-Dollar. Das waren 40 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 35 Cent auf 60,58 Dollar.
Dividendenperle Freenet mit extrem starkem Jahresstart: Aktie im Kurz-Check
Die Aktie von Freenet hat zuletzt kein Halten gekannt. Von 17,70 Euro im Oktober vergangenen Jahres marschierte das Papier nahezu ohne Unterbrechung zuletzt auf über 30 Euro. Bei 30,24 Euro liegt nun die neue Rekordmarke. Dabei kann der Mobilfunkprovider auch fundamental überzeugen. Freenet ist mit einem überraschend kräftigen Umsatzwachstum ins Jahr gestartet. Die Erlöse kletterten auf Konzernebene um 4,3 Prozent auf 748,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwochabend nach Börsenschluss mitteilte.
MDAX-Aktie Klöckner wackelt: Wird nun auch die Jahresprognose gekappt?
Ernüchterung bei Klöckner & Co: Der Stahlhandelskonzerns ist wegen eines neuerlichen Preisverfalls zu Jahresbeginn wieder tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich kam ein Verlust von 21 Millionen Euro zustande, wie die im MDAX notierte Gesellschaft am Donnerstag in Duisburg mitteilte. Vor einem Jahr stand ein Fehlbetrag von zwei Millionen Euro an dieser Stelle. Vor allem der überraschend starke Verfall der Stahlpreise in den USA und der durch die Aufwertung des Franken ausgelöste Druck auf die Preise im für das Unternehmen wichtigen Schweiz-Geschäft machten Klöckner nun zu schaffen. Analysten hatten bereits mit schwachen Quartalszahlen gerechnet.
Commerzbank mit Gewinnsprung im ersten Quartal: Dividende in Sicht
Die Commerzbank hat zum Jahresauftakt in allen Geschäftsbereichen mehr verdient. Am stärksten legte trotz der historisch niedrigen Zinsen das Privatkundengeschäft zu, wie der Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Sparte steigerte ihr operatives Ergebnis um 45 Prozent auf 161 Millionen Euro. Dabei profitierte die Bank von ihrer Offensive im Vermögensverwaltungsgeschäft und von einem weiteren Kundenzuwachs von netto 66.000. Das Institut hatte bereits in der vergangenen Woche vor einer neuerlichen Kapitalerhöhung mitgeteilt, dass der Überschuss im ersten Quartal insgesamt um 83 Prozent auf 366 Millionen Euro stieg.
Daimler-Aktie: Neue Modelle – neues Kursziel
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Daimler von 90 auf 100 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Kursziel sei wegen besserer Prognosen, höheren Bewertungen der Vergleichsgruppe sowie des Marktes und mehr Vertrauen in den Erfolg neuer Modelle erhöht worden, schrieb Analyst Adam Hull. Zudem würden die stabilen Bestellungen aus der europäischen Union einen Aufschwung im Lkw-Markt signalisieren.
Allianz: Ruhe bewahren!
Die Aktie der Allianz gibt heute im frühen Handel mehr als vier Prozent ab. Damit führen die Anteilscheine des größten europäischen Versicherungskonzerns die Liste der größten DAX-Verlierer mit großem Abstand an. Aktionäre müssen sich deshalb um den DAX-Konzern allerdings keine Sorgen machen.
Nordex-Aktie: Ausbruch auf neues Hoch – und jetzt?
Es läuft wie am Schnürchen. Mitte der Handelswoche ist die Nordex-Aktie über die Marke von 20,62 Euro geklettert und hat mit 20,74 Euro ein neues Hoch markiert. Auf diesem Niveau notierte die Aktie das letzte Mal im Oktober 2008. Eine Steilvorlage für die Kursentwicklung gab es von Deutsche Bank-Analyst Alexander Karnick. Er hat das Kursziel von 19 auf 25 Euro angehoben. Der Experte rechnet damit, dass die mittelfristigen Umsatzziele ein bis zwei Jahre früher erreicht werden als gedacht.
Dialog Semiconductor: Schon wieder starke Zahlen – so eine Aktie muss steigen
Der Chip-Entwickler hat heute die Zahlen für die ersten drei Monate im laufenden Jahr vorgelegt. In sämtlichen Disziplinen liegt Dialog Semiconductor auf Rekordniveau. Die guten Zahlen dürften selbst Skeptiker überzeugen. Aus Sicht der Aktionäre gibt es lediglich eine Schattenseite.
Gewinnrückgang bei E.on: Neue Pläne, alte Probleme
Am Donnerstag hat E.on Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlicht. Erwartungsgemäß ist der operative Gewinn bei Deutschlands größtem Versorger weiter zurückgegangen. Auf der Hauptversammlung will Konzernchef Johannes Teyssen im Laufe des Tages die radikalen Aufspaltungspläne erklären. Die Aktie hängt derweil nach wie vor im Seitwärtstrend fest.
Lanxess: Prognose angehoben – Aktie gibt Gas
Der Umbau bei Lanxess zeigt Wirkung. Der Spezialchemiekonzern hat die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Ergebnisse für das erste Quartal fielen besser aus als erwartet. Im frühen Handel legt die Aktie zu.
(Mit Material von dpa-AFX)