Gestützt auf positive Vorgaben der Börsen in Übersee werden die deutschen Aktienindizes am Dienstag erneut freundlich erwartet. Der Broker IG taxierte den DAX am Morgen 0,29 Prozent höher auf 9.640 Punkten. Am Vortag war der deutsche Leitindex allerdings nach einem Stabilisierungsversuch zu Handelsbeginn wieder unter Druck geraten. Er hatte schließlich 1,11 Prozent verloren und war auf einem neuen Tief seit Mai aus dem Handel gegangen. Am Morgen sehen Börsianer die gute Kursentwicklung im späten New Yorker Geschäft und an den asiatischen Börsen als Unterstützung: Der rund um die Uhr gehandelte Future auf den Dow Jones Industrial gewann 0,31 Prozent seit dem Xetra-Schluss. Neben den Krisenherden Ukraine und Gaza, in denen es laut Dirk Gojny von der National Bank zwar nichts Neues aber auch keine Aussicht auf eine Entspannung gibt, stehen am Nachmittag vor allem die US-Konjunkturdaten im Fokus.
Yahoo mit Übernahme im Kampf gegen Google und Facebook
Yahoo-Chefin Marissa Mayer baut das Geschäft mit Werbung auf Smartphones und Tablets aus. Der Konzern kauft die Firma Flurry aus San Francisco, die sich auf die Auswertung von App-Daten für Marketingzwecke spezialisiert hat. Flurry kann nach eigenen Angaben die Aktivitäten in mehr als 540.000 Apps verfolgen.
Netflix-Aktie: Starke Zahlen und Deutschland-Start
Das in den USA populäre Videostreaming-Portal Netflix geht im September auch in Deutschland auf Sendung. Zeitgleich startet Netflix in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Die kalifornische Firma nannte den Termin bei Vorlage aktueller Geschäftszahlen am Montag. Der Umsatz stieg im Halbjahr um ein Viertel auf 2,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn vervierfachte sich im Jahresvergleich auf 124 Millionen Dollar. Der Kurs stieg nachbörslich leicht an. Netflix hat mit seinem Videostreaming-Abo den Fernsehmarkt in den USA aufgemischt und kommt dort mittlerweile auf 35,1 Millionen zahlende Kunden. Außerhalb der Vereinigten Staaten sind es 12,9 Millionen, vor allem in Kanada und Lateinamerika. In Europa ist Netflix heute schon in Großbritannien, Irland und Skandinavien aktiv.
Dialog Semiconductor: Keine Übernahme – fällt die Aktie jetzt?
Wenige Tage vor Ende der Frist, gaben Dialog Semiconductor und AMS bekannt, dass der geplante Merger of Equals ausfällt. Beide Firmen wollen separat ihre ursprüngliche Strategie weiterverfolgen. Die Dialog-Aktie könnte dadurch unter Druck geraten, obwohl wenn es auch postive Nachrichten gab.
Banco Espirito Santo: „Mehr als genügend Reserven“
Die Portugiesen können nach Worten von Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva der kriselnden Großbank Banco Espírito Santo (BES) vertrauen. "Das Geldhaus hat mehr als genügend Kapitalreserven, um selbst in der ungünstigsten Lage mögliche Einbußen aufzufangen", sagte der Staatschef am Montag am Rande eines Südkorea-Besuchs in Seoul. Portugals Zentralbank habe erfolgreich dafür gesorgt, das Geldinstitut von den Problemen in der Unternehmensgruppe GES der BES-Gründerfamilie abzuschirmen, betonte Cavaco Silva nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Lusa.
Daimler-Aktie: Spannung vor den Zahlen
Die Commerzbank hat Daimler vor den Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Das zweite Jahresviertel des Autobauers dürfte Verbesserungen sowohl zum Vorquartal als auch zum Vorjahreszeitraum zeigen, so Daniel Schwarz. Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung. Die Konsensschätzungen hätten noch Luft nach oben. Zudem schütze die höchste Dividendenrendite im Sektor vor Kursrückschlägen.
Gazprom: Brüssel macht jetzt ernst
Das neben der Pipeline nach China wohl wichtigste Projekt für Gazprom dürfte aktuell die Schwarzmeer-Pipeline South Stream sein. Diese soll russisches Erdgas unter Umgehung der Ukraine über Bulgarien, Serbien, Ungarn und Österreich nach Westeuropa leiten. Zuletzt konnte das Gazprom-Management diesbezüglich einige Teilerfolge verbuchen. Nun übt allerdings Brüssel Druck auf Serbien aus und drängt den Staat, der auf einen Beitritt in die EU anstrebt, zum Baustopp. So hat die Kommission dem Balkanstaat "empfohlen“ den Bau der Pipeline "vorerst" zu stoppen bis die rechtlichen Unsicherheiten bezüglich des Projekts geklärt sind.
Apple-Megabestellung; Dialog Semiconductor trotzdem im Minus
Apple hat laut einem Zeitungsbericht die Produktion von 70 bis 80 Millionen Geräten seines nächsten iPhone-Modells in Auftrag gegeben. Dabei gehe es um größere iPhones mit Bildschirmdiagonalen von 4,7 und 5,5 Zoll (knapp 12 und 14 cm), schrieb das Wall Street Journal am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Das wäre der bisher größte Produktionsauftrag zu einem iPhone-Start. Einem älteren Bericht von Taiwan’s Business Weekly zufolge soll Apple in einer ersten Bestellung 68 Millionen Einheiten für das neue iPhone 6 bestellt haben.
(Mit Material von dpa-AFX)