Am deutschen Aktienmarkt herrscht weiterhin Unsicherheit. Der DAX schwankte bis zur Halbzeit des Handelstages und lag zuletzt 0,04 Prozent im Plus bei 11.650 Punkten. Dabei konnte der deutsche Leitindex von positiven Daten zum heimischen Konsumklima profitieren. Der Blick auf die Konsumklima-Daten des Marktforschungsinstituts GfK zeigte, dass die Kauflaune trotz einer spürbar schwächeren Konjunktur weiter ungebrochen ist und den höchsten Stand seit Oktober 2001 erreichte. Als Belastung erwies sich der wieder gestiegene Euro.
Über allem schwebte aber die Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone: Am Dienstag war der Dax wegen der weiter drohenden Pleite Griechenlands, des Erfolgs der Linken bei den spanischen Regionalwahlen und schwacher US-Börsen auf Talfahrt gegangen und hatte 1,6 Prozent eingebüßt.
Die Gemengelage hatte auch auf den Eurokurs gedrückt. Die Gemeinschaftswährung überwand nun wieder die Marke von 1,09 US-Dollar - das ist schlecht für exportorientierte Unternehmen, weil deren Produkte für ausländische Kunden teurer werden.
Die Unsicherheit in den Märkten sei bemerkenswert gestiegen, sagte Stratege Chris Weston vom Broker IG und verwies auf den Volatilitätsindex VIX, der die Börsenschwankungen widerspiegelt. "Es dürfte aufschlussreich sein, den Index auch heute zu beobachten, um ein Gefühl für die sich zusammenbrauende Marktstimmung zu erhalten und zu eruieren, ob ein noch kräftigerer Rückschlag zu erwarten ist."
Während der wichtige vollelektronische Xetra-Handel normal lief, hatte die Frankfurter Wertpapierbörse mit technischen Problemen zu kämpfen. Hier werde der Handel nicht vor 11 Uhr starten können, teilte die Deutsche Börse mit.
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(mit Material von dpa-AFX)