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29.06.2015 ‧ Maximilian Steppan

DAX-Crash bleibt aus: Gazprom, K+S, Deutsche Bank, Commerzbank, Deutsche Telekom, Volkswagen, Deutsche Lufthansa und griechische Banktitel im Fokus

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Nach der Eskalation der Griechenland-Krise ist der befürchtete Börsencrash am Montag ausgeblieben. Der europäische Aktienmarkt reagierte aber mit deutlichen Kursverlusten auf die am Wochenende überraschend ausgebliebene Einigung Athens mit den Geldgebern.

Der DAX  fiel bis zum Mittag um 3,35 Prozent auf 11.107 Punkte. Vorbörslich hatte sich noch ein Minus von annähernd 6 Prozent angedeutet. Dann blieb es im deutschen Leitindex jedoch bei einem Rückschlag um maximal 4,5 Prozent auf 10.964 Punkte. "Kurse unterhalb von 11.000 Punkten wurden wie schon in der Vorwoche von vielen Investoren offenbar als Ausverkauf bewertet", sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Viele Anleger seien daraufhin zu den günstigeren Kursen prompt wieder in den Markt eingestiegen.

Völlig überraschend hatte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras am Wochenende ein Referendum über geforderte Reformen für den kommenden Sonntag (5.7.) angekündigt und gleichzeitig deren Ablehnung empfohlen. Damit brachte er nicht nur die Verhandlungen mit den Geldgebern über das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm zum Scheitern, sondern auch eine Lawine ins Rollen: Am Sonntag beschloss die europäische Zentralbank, die Notkredite auf dem aktuellen Stand von rund 90 Milliarden Euro einzufrieren. Griechenlands Banken sind seit Monaten darauf angewiesen. Tsipras kündigte daraufhin die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen an. Um sein Finanzsystem zu schützen, bleiben alle Banken und die Börse des Landes für diese Woche geschlossen.

Gazprom: Dividendenrendite von fünf Prozent

Der weltgrößte Erdgasproduzent Gazprom hielt am Freitag in Moskau seine Hauptversammlung ab. Dabei billigten die Anteilseigner den Dividendenvorschlag des Vorstandes, wonach für das abgelaufene Geschäftsjahr trotz des deutlichen Gewinnrückgangs die Ausschüttung auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden soll.

K+S: Wie geht es jetzt weiter?

Es war der Paukenschlag der vergangenen Börsenwoche: Der kanadische Düngemittelriese Potash will den DAX-Konzern K+S übernehmen. Die Papiere schossen daraufhin um knapp 30 Prozent nach oben – notieren aktuell aber immer noch unter der Übernahmeofferte von 40 Euro je Anteilschein.

Deutsche Bank: Unterstützung gerissen - Aktie verkaufen?

Bankentitel werden schon heute schon im frühen Handel sehr stark abverkauft. Die Papiere der National Bank of Greece haben schon mehr als die Hälfte an Wert verloren. Auch die Aktie von Deutschlands Marktführer kommt nicht nur wegen des bevorstehenden Grexits unter Druck.

Commerzbank: Das sieht nicht gut aus!

Die drohende Pleite in Griechenland setzt den DAX am Montag unter Druck. Zu den stärksten Verlierern zählen wie erwartet die europäischen Bank-Aktien wie die Deutsche und die Commerzbank. Technisch betrachtet hat Letztere ein Verkaufssignal generiert. Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht aber.

Deutsche Telekom und die Griechenland-Tochter

Die Deutsche Telekom sieht ihre griechische Tochter OTE im zugespitzten Schuldendrama des Landes weiter finanziell gut aufgestellt. Zu möglichen Auswirkungen einer Staatspleite oder eines Austritts des Landes aus der Euro-Währungsunion auf die Geschäfte des DAX-Konzerns wollte sich ein Sprecher am Montag nicht äußern. "OTE ist in hervorragender Verfassung", sagte er. Die finanzielle Lage des Unternehmens sei nicht mit dem griechischen Staat vergleichbar.

Volkswagen: So will Winterkorn die Zukunft angehen - Aktie mit 40 Prozent Potenzial?

In einem schwachen Marktumfeld halten sich die Verluste bei der VW-Aktie im Gegensatz zu den Banktiteln noch im Rahmen. Rund drei Prozent muss der Titel abgeben. Für Optimismus sorgt CEO Martin Winterkorn in einem Zeitungsinterview und ein Analystenkommentar.

Deutsche Lufthansa: Bankhaus Metzler sagt Kaufen - trotz Streikdrohung?

Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler hat die Aktie der Deutschen Lufthansa im sehr schwachen Marktumfeld etwas gestützt. Trotz deutlicher Verluste gehört der Titel am Montagvormittag zu den Favoriten im DAX. Im Laufe der Woche droht der Airline allerdings erneut Ärger.

National Bank of Greece, Alpha Bank und Piraeus Bank: Die Schalter bleiben geschlossen, die Kurse stürzen ab

Nach der Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, ein Referendum zum Verbleib des hochverschuldeten Landes in der Eurozone abzuhalten, wurde auch beschlossen, die Banken des Landes bis zum 6. Juli zu schließen und Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. Die Aktienkurse der griechischen Großbank stürzen daraufhin ab.

(mit Material von dpa-AFX)

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