In einem schwachen Marktumfeld halten sich die Verluste bei der VW-Aktie im Gegensatz zu den Banktiteln noch im Rahmen. Rund drei Prozent muss der Titel abgeben. Für Optimismus sorgt CEO Martin Winterkorn in einem Zeitungsinterview und ein Analystenkommentar.
So hat Adam Hull von der Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Volkswagen nach Zahlen von Audi auf "Buy" mit einem Kursziel von 300 Euro belassen. Der Autobauer mache rund 30 Prozent des Wertes der Volkswagen-Gruppe aus und er halte die VW-Aktie für kaufenswert, so Experte Hull in einer Studie vom Montag.
Neben Hull beschäftigen sich noch 35 weitere Analysten mit dem DAX-Titel. 23 Kaufempfehlungen stehen acht Halte- und fünf Verkaufsratings gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 259,20 Euro.
Billig-Autos ab 2018
Martin Winterkorn erklärte in einem Zeitungsinterview wie sich Volkswagen in den Schwellenländern weiter positionieren will. Nach langer Planungsphase steht im VW-Konzern der Fahrplan für die Markteinführung eines Billig-Autos. "Wir bringen ab 2018 eine Budget-Car-Familie auf den Markt, mit SUV, Stufen- und Schrägheck. Wir bauen die Fahrzeuge in China, die Modelle werden etwa zwischen 8.000 und 11.000 Euro kosten."
Über andere Verkaufsmärkte sei noch nicht entschieden. Volkswagen hatte jahrelang an den Budget-Car-Plänen gefeilt. Eine anfängliche Zusammenarbeit mit dem Partner Suzuki war im Streit gescheitert. Auf der Zielgeraden erschwerten schließlich Renditefragen das Projekt.
Billig-Autos gelten als ein Schlüssel für die weitere Erschließung von Schwellenländern wie beispielsweise in Asien. Volkswagen ist hinter Toyota der weltweit zweitgrößte Autokonzern und arbeitet in China, dem wichtigsten VW-Markt, mit örtlichen Partnern zusammen.
Kaufen
Die VW-Aktie trifft auf eine ausgeprägte Unterstützung im Bereich der 200 Euro-Marke sowie einer ansteigenden 200-Tage-Linie. Noch ist der Abwärtstrend seit dem Jahreshoch bei 262,45 Euro intakt. Wird dieser in den kommenden Montaten geknackt, dürfte die wieder die Aktie wieder die alten Hochs ansteuern. Mutige Anlegern gehen deswegen jetzt eine erste Position ein und bauen diese dann bei steigenden Kursen prozyklisch aus. Ein freundlicher Gesamtmarkt vorausgesetzt und die VW-Aktie dürfte am Jahresende deutlich höher notieren.
(mit Material von dpa-AFX)