Bankentitel werden schon heute schon im frühen Handel sehr stark abverkauft. Die Papiere der National Bank of Greece haben schon mehr als die Hälfte an Wert verloren. Auch die Aktie von Deutschlands Marktführer kommt nicht nur wegen des bevorstehenden Grexits unter Druck.
Im sehr schwachen Marktumfeld notiert der DAX-Titel bereits bei 26,96 Euro mit rund sieben Prozent im Minus. Zwischenzeitlich war das Papier schon unter die horizontale Unterstützung bei 26,69 Euro gerutscht. Auch leiden die Papiere der Deutschen Bank am Montag zusätzlich unter einem Pressebericht. Die "Financial Times" berichtete, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) dem Co-Chef Anshu Jain im Zusammenhang mit den Untersuchungen des Libor-Skandals Irreführung vorwerfe.
Nachdem Jains Abschied ohnehin feststehe, sei dies einem Händler zufolge zwar "kein Schocker mehr". "Der Bericht ist aber neben Griechenland ein weiterer Stimmungsdämpfer." Am Wochenende war die Griechenland-Krise eskaliert und Verhandlungen über einen Kompromiss in letzter Minute gescheitert. Marktteilnehmer erwarteten Finanzwerte unter den größten Verlierern.
Kurzfristig hat die ganz Grexit-Thematik Auswirkung den Gesamtmarkt und auch die Vorwürfe gegen die amtierenden Chefs Jain und Fitschen missfallen den Anlegern. Aber: Die Deutsche Bank wird an der Börse derzeit mit einem 2016er-KGV von 8 und einem KBV von 0,5 bewertet. Dieser Abschlag gegenüber der Branche ist nicht gerechtfertigt. Nach der nächsten Hauptversammlung dürften Anleger laut Analystenschätzungen eine Dividendenzahlung von 0,75 Euro je Aktie (Dividendenrendite 2,8 Prozent) erhalten. Zudem hat es der neue Vorstandsvorsitzende Cryan in der Hand, die Unterbewertung abzubauen, solange er im Konzern volle Rückendeckung für seine Pläne erhält. DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert der Aktie bei 40 Euro, der Stopp sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.
(mit Material von dpa-AFX)