Auch wenn die Aktie des weltweit zweitgrößten Goldproduzenten Barrick Gold heute angesichts des schwächelnden Goldpreises etwas leichter in den Tag starten dürfte, so ist die Rallye der vergangenen Tage doch beeindruckend. Das Papier notiert mittlerweile auf einem Siebeinhalb-Jahreshoch. Und der Konzern stellt auch in kleinen Schritten die Weichen für die Zukunft.
Barrick Gold war früher dafür bekannt, mit großen Übernahmen wachsen zu wollen. Das hat den Konzern dann während der Goldpreis-Baisse in schwere Schieflage gebracht. Die hohen Schulden mussten durch den Verkauf von Projekten gesenkt werden. Jetzt scheint Barrick Gold unter Mark Bristow einen anderen Weg zu gehen: den Weg der kleinen Schritte. Barrick Gold will über 10 Millionen Dollar in die kleine Gesellschaft Precipitate Gold investieren. Wobei nur rund eine Million im Rahmen einer Privatplatzierung direkt in das Unternehmen fließen. Das Gros der Investition fließt direkt in das Pueblo Grande Projekt von Precipitate in der Dominikanischen Republik. Das Projekt grenzt direkt an das Pueble Viejo Projekt von Barrick Gold und Newmont Goldcorp. Barrick kann einen 70-Prozent-Anteil an Pueblo Grande erwerben, wenn der Konzern mindestens 10 Millionen Dollar in Exploration investiert und eine Prefeasibility Study in den kommenden sechs Jahren liefert.
Das Risiko für Barrick ist gering: Zeigen die Bohrungen, dass das Projekt die Investitionen wert ist, kann Barrick für kleines Geld eine Erweiterung der Tier-1-Mine Pueblo Viejo bekommen. Zeigen die Explorationsbohrungen keinen Erfolg, dann kann Barrick die Vereinbarung sicherlich kündigen. Der finanzielle Schaden, wenn man ihn überhaupt so nennen will, hält sich in überschaubaren Rahmen.
Barrick Gold hat jüngst trotz einer leicht geringeren Produktion im ersten Quartal die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt. Demnach will Barrick zwischen 4,8 und 5,2 Millionen Unzen Gold produzieren. Das Unternehmen musste als eines der wenigen unter den großen Goldproduzenten seine Prognose nicht zurückziehen und ist gut durch die Covid-19-Krise gekommen. Die Aktie bleibt einer der Favoriten des AKTIONÄRs unter den großen Goldproduzenten.