Das war spannend: Ein kleines kanadisches Explorationsunternehmen wollte sich ausgerechnet bei einem von Barrick Golds Kernassets einkaufen. Der Kibali-Mine im Kongo. Barrick Gold hält 45 Prozent an dem Projekt und ist der Betreiber, weitere 45 Prozent liegen bei AngloGold Ashanti. Die restlichen zehn Prozent gehören dem staatlichen Unternehmen SOKIMO. Und diese zehn Prozent wollte sich AJN Resources sichern. Doch dieser Gedanke gefiel Barrick Gold ganz und gar nicht.
Kibali ist ein Projekt, das Barrick Gold durch die Übernahme von Randgold Resources erworben hat. Und da auch Barrick-Chef Mark Bristow von Randgold kommt, merkt man auch heute noch, wie ihm Kibali am Herzen liegt. Die Mine hat im vergangenen Jahr rund 830.000 Unzen Gold produziert. Nun hatte AJN, dessen CEO Klaus Eckhof dem einen oder anderen vielleicht bekannt ist, bereits eine erste Vereinbarung mit SOKIMO getroffen, die zehn Prozent zu erwerben. Doch Barrick sprach sich gegen einen solchen Deal aus. Und entsprechend kam jetzt das Eingeständnis seitens AJN, dass man nicht mit dem Kaufprozess fortfahren wird. Auch kongolesische Gruppen wunderten sich ob dieser Vereinbarung. AJN erklärte nun, dass man prüfe, ob andere Projekt von SOKIMO erworben werden könnten. Die AJN-Aktie brach an der CSE in Kanada deutlich ein, nachdem dies bekannt geworden ist.
Die ganze Geschichte mutet etwas komisch an. AJN Resources bringt aktuell eine Marktkapitalisierung von rund fünf Millionen Kanadische Dollar in die Waagschale. Mitte Februar schloss der Konzern eine Finanzierung über zwei Millionen Kanadische Dollar ab – bei 0,40 kanadische Dollar. Die Aktie notiert jetzt bei 0,29 Kanadischen Dollar. Der Kauf wäre sicherlich ein Kraftakt gewesen und Barrick Gold dürfte ein legitimes Interesse haben, einen staatlichen Konzern als Partner zu haben anstelle eines kanadischen Juniors. Aus diesem Blickwinkel ist der Widerstand von Barrick verständlich. Aus unserer Sicht hat Barrick Gold hier auch die Interessen der eigenen Aktionäre vertreten.