Der Streit um die Porgera-Mine in Papua-Neuguinea überschattet derzeit die Nachrichtenlage rund um den weltweit zweitgrößten Goldproduzenten Barrick Gold. Zuletzt hatte ein Gericht in Papua-Neuguinea angeordnet, dass sich Regierung und die Minenbetreiber noch einmal an einen Tisch setzen sollen. Zudem soll die Regierung noch einmal ihre Entscheidung, die Minenlizenz nicht für weitere 20 Jahre zu verlängern, überdenken. Doch heute steht ein anderes Ereignis auf der Agenda. Barrick Gold will vor Börseneröffnung in Nordamerika seine Finanzzahlen für das erste Quartal veröffentlichen.
Die Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass Barrick Gold im ersten Quartal 0,16 Dollar je Aktie verdient hat. Das wäre ein Anstieg von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gestern hatte bereits die Nummer eins unter den Goldproduzenten, Newmont Goldcorp, Zahlen für das dritte Quartal geliefert. Der Konzern meldete einen bereinigten Gewinn von 0,40 Dollar je Aktie – das lag zwar 2 Cent unter den Konsensschätzungen. Dennoch dürfte das die Aktionäre nicht allzu sehr stören. Immerhin sind die aktuellen Zahlen durch die Produktionsausfälle gezeichnet, die auf die Corona-Pandemie zurückgehen. Erfreulich war sicherlich, dass mittlerweile viele Minen wieder laufen und rund 90 Prozent der Konzernproduktion mittlerweile wieder in Produktion ist. Normalität wird aber wohl erst wieder mit den Zahlen für das dritte Quartal einkehren.
Die Stärke der Barrick-Aktie ist beeindruckend. Das Papier – auch wenn technisch überkauft – kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Weder der Streit um Porgera, noch die Insiderverkäufe von Chairman John Thornton vor Wochen konnten die Aktie in ihrer Bewegung aufhalten. Gelingt heute auch noch eine positive Überraschung bei den Finanzzahlen, dann dürfte sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Anleger sollten vorbörslich einen Blick auf die Zahlen werfen.