Das Coronavirus hat die Börsen in seinem Bann. Die Anleger flüchten aus Aktien, sichere Häfen werden gesucht. Während der Goldpreis sich über 1.600 Dollar festigen kann, brechen die Goldminenaktien in Kanada gestern Abend ein. Der Abverkauf setzt sich heute auch in Australien fort. Der Silberpreis steht ebenfalls unter Druck. Kratzte Silber vor wenigen Tagen noch an der Marke von 19 Dollar, beginnt langsam der Kampf um die 17-Dollar-Marke.
Der Abverkauf bei den großen Produzenten ist sicherlich operativ meist nicht gerechtfertigt. Barrick Gold beispielsweise, der weltweit zweitgrößte Goldproduzent, hat starke Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 geliefert. Und angesichts eines Goldpreises von über 1.600 Dollar aktuell dürfte das erste Quartal 2020 für die meisten Goldproduzenten das beste Quartal seit langem werden. Dazu sollte der stark gefallene Ölpreis dazu führen, dass die Kosten der Goldproduzenten eher rückläufig sind. Rund ein Viertel bis ein Drittel der Kosten entfallen auf die Energiekosten. Ein niedrigerer Ölpreis wirkt sich daher tendenziell positiv aus.
Etwas anders sieht das sicherlich bei Fist Majestiv Silver aus: Der Silberproduzent hat zuletzt nicht mit besonders positiven Zahlen überrascht. Und angesichts eines Silberpreises von nur noch rund 17 Dollar dürfte das erste Quartal bei den Silberproduzenten bei weitem nicht so stark werden wie bei den Goldproduzenten. Dennoch: Hier scheint mittlerweile bereits eine Menge Schlechtes eingepreist zu sein.
Doch Rationalität ist aktuell nicht das Gebot der Stunde. Mit dem Wochenende vor der Brust dürfte kaum ein Anleger gewillt sein, ein hohes Risiko einzugehen. Neue Käufer dürften daher kurzfristig eher Mangelware bleiben. Auch wenn viele Minenaktien mittlerweile extrem günstig bewertet sind, sollten Anleger doch noch mit einem Zukauf warten, bis sich etwas Entspannung andeutet – sowohl was die Nachrichtenlage rund um das Coronavirus angeht, als auch was die Kurse an der Börse betrifft.