Das Rennen ist entschieden – zumindest vorerst. Barrick Gold ist gemessen an der Marktkapitalisierung die Nummer 1 unter den großen Goldproduzenten. DER AKTIONÄR hatte bereits berichtet, dass sich Barrick und Newmont Goldcorp ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Doch in den letzten Wochen entschied Barrick Gold dieses Rennen mit großem Abstand für sich. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung von Barrick rund 1,5 Milliarden Dollar höher als die von Newmont Goldcorp.
Das mag mit Blick auf die Produktion überraschen, wird doch Newmont Goldcorp im laufenden Jahr rund zwei Millionen Unzen mehr produzieren als Barrick Gold. Doch, und an dieser Stelle wiederholen wir uns, die Übernahme von Randgold Resources durch Barrick Gold war – zumindest kurzfristig betrachtet – der wesentlich lukrativere Deal im Vergleich zu der Übernahme von Goldcorp durch Newmont Mining. Die Profitabilität ist bei Barrick Gold aktuell deutlich höher. Newmont Goldcorp hinkt vor allem in Sachen Produktionskosten hinterher. Zwar kämpft auch Barrick Gold mit leicht höheren Kosten nach der Akquisition. Doch im Schnitt produziert Barrick die Unze Gold noch immer rund 150 Dollar günstiger als Newmont Goldcorp. Und das sorgt für einen deutlichen Vorsprung bei der Kostenstruktur.
Lustiger Fun-Fact: In den Jahren vor den beiden Übernahmen war Barrick Gold lange Zeit die Nummer eins in Sachen Produktion, doch die Marktkapitalisierung von Newmont Mining war höher gewesen. Jetzt hat sich diese Ausgangslage ins Gegenteil verkehrt.
Barrick Gold ist seit langer Zeit der Favorit des AKTIONÄRs unter den großen Goldproduzenten. Die Aktie bleibt auf Kurs, das Hoch aus dem Jahr 2016 wieder zu erreichen. Doch das sollte nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu deutlich höheren Kursen sein. Newmont Goldcorp sollten Anleger dennoch nicht komplett abschreiben. Die Aktie hat Potenzial, doch es dürfte etwas dauern, Synergien aus der Übernahme von Goldcorp zu heben.