Am Ende war es dann doch ziemlich eindeutig. Sowohl die Aktionäre von Fortuna Silver als auch die Aktionäre von Roxgold haben das friedliche Übernahmeangebot von Fortuna Silver genehmigt. Die Übernahme soll dann auch vergleichsweise rasch über die Bühne gehen. Bereits am Freitag soll alles abgeschlossen sein.
Dabei sah es anfangs nicht danach aus, als wären die Anleger begeistert von der Übernahme. Nur wenige Minuten nach Bekanntgabe knickt die Fortuna-Aktie ein und konnte sich auch nicht nachhaltig wieder erholen. Die Argumente der Kritiker: Fortuna war bislang ein auf Südamerika fokussierter Silber-Produzent. Durch die Roxgold-Übernahme expandiert man nicht nur nach Westafrika, sondern wird auch gleichzeitig mehr und mehr zum Goldproduzenten. Das missfiel einigen Investoren. Dazu verlagert sich das Geschäft noch in eine andere Zeitzone, was es schwieriger mache, den Konzern zu lenken.
CEO Jorge Ganoza erklärte im Gespräch mit dem AKTIONÄR, dass dies Argumente wenig stichhaltig seien. Es gehe darum, erstklassige Assets zu finden. Derzeit sei es fast unmöglich, gute Silberassets zu einem vernünftigen Preis zu ergattern. Roxgold habe sehr spannende Projekte. Und was die unterschiedlichen Zeitzonen angeht, scherzt er: „Es ist beruhigend, dass die Investoren sich Sorgen machen, dass ich abends länger und morgen früher arbeiten muss.“ Der Kontakt zu Roxgold habe bereits viele Jahre bestanden. Nachdem die Lindero-Mine in Argentinien in Produktion gebracht worden war, sei es an der Zeit gewesen, den nächsten Schritt zu gehen.
Bei Goldfolio haben wir die Fortuna-Aktie mit Bekanntgabe der Übernahme verkauft. Nicht etwa, weil wir den Zusammenschluss schlecht fanden, sondern weil wir davon ausgegangen sind, dass genau diese Vorbehalte im Markt hochkochen werden. Das Papier ist mittlerweile wieder attraktiv bewertet. Es kann sicherlich im Zuge des Zusammenschlusses noch zu dem einen oder anderen Verkauf seitens institutioneller Investoren kommen. Doch auf Sicht der kommenden Wochen dürfte sich eine neue Einstiegsgelegenheit ergeben.