Die Aktie von Aurora Cannabis trifft es derzeit hart. Nachdem das Unternehmen zuletzt enttäuschende Zahlen für das erste Quartal (per Ende September) des laufenden Geschäftsjahres 2020 gemeldet hatte, kennt die Aktie nur noch eine Richtung: die nach unten. Nachdem sich die Aktie seit ihrem Hoch im März dieses Jahres bei 13,67 Kanadischen Dollar bis Mitte vergangener Woche bereits fast gedrittelt hatte, hat das Papier in den vergangenen Tagen den Abwärtstrend noch einmal beschleunigt. Seit Mittwoch vergangener Woche büßte die Aktie von Aurora Cannabis erneut mehr als ein Drittel ihres Wertes ein. Mittlerweile notiert die Aktie so tief wie zuletzt im Jahre 2017.
Grund für die erneute massive Schwäche waren die Quartalszahlen. Hier hat Aurora Cannabis einen Umsatzrückgang auf 75,3 Millionen Kanadische Dollar hinnehmen müssen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen in Höhe von gut 90 Millionen Kanadischen Dollar gerechnet. Das bereinigte EBITDA lag bei minus 39,7 Millionen Dollar und damit fast doppelt so wie vom Markt erwartet, der mit einem Minus von 20,8 Millionen Dollar gerechnet hatte. Zudem kündigte auch Aurora an, seine Expansionspläne in Kanada zurückzufahren sowie den Bau-Stopp der „Aurora Nordic 2“ Anlage in Dänemark.
Negative Analystenkommentare trugen zuletzt das Ihre zur negativen Entwicklung der Aktie bei. Jefferies-Analyst Owen Bennet beispielsweise erklärte, dass es von Investorenseite verständlich wäre, Aurora nicht zu glauben, so MarketWatch. Noch vor wenigen Wochen hätte Aurora Cannabis die Fortschritte der neuen Produktionsstätten hervorgehoben. Die Unterbrechung des Baus könne nun ein echtes Vertrauensproblem bei den Anlegern entstehen lassen. Weitere Analysten folgten der negativen Einschätzung.
Doch nicht alle sehen die derzeitig Lage so negativ. Pablo Zuanic von Cantor Fitzgerald beispielsweise hat die Aktie von Aurora Cannabis sogar von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft. Er sieht jetzt ein Kursziel von 5,95 Dollar. Wie MarktWatch berichtete, rechnet er nicht damit, dass ein noch schlimmeres Quartal folgen würde. Zudem sei Aurora deutlich besser aufgestellt als viele Konkurrenten.
Vorerst ist die Aktie von Aurora Cannabis charttechnisch massiv angeschlagen. Mittlerweile ist die Stimmung am Markt jedoch am Boden, weswegen es durchaus auch einmal zu einer größeren Gegenbewegung kommen kann. Kaufinteressenten aber jedoch eine ausgiebige Bodenbildung abwarten. Der Trend Cannabis ist keineswegs am Ende. Hier wird sich in Zukunft noch einiges tun. Große Hoffnung ruht beispielsweise auf einer möglichen Legalisierung von Cannabis in den USA. Sollte dies tatsächlich eintreten, dürften AKTIONÄR-Favoriten wie auch Canopy Growth, zu den großen Gewinnern zählen. Die Branche eignet sich allerdings weiter nur für risikobereite Investoren.