Der Goldproduzent Agnico Eagle hat mit seinen Zahlen für das zweite Quartal wieder einmal die Erwartungen des Marktes geschlagen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 0,10 Dollar und damit 0,07 Dollar höher als von Analysten erwartet. Agnico half dabei auch der höhere Goldpreis. Im zweiten Quartal konnte das Gold im Schnitt zu 1.318 Dollar je Unze verkauft werden, im Vorjahreszeitraum waren es noch 1.293 Dollar.
Einziger Wermutstropfen: Die Kosten von Agnico sind im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 von 921 Dollar je Unze auf 953 Dollar je Unze gestiegen. Das dürfte sicherlich unter anderem daran liegen, dass man eine neue Mine in Produktion gebracht hat. Meliadine im Norden Kanadas erreichte im Mai die kommerzielle Produktion. Im laufenden Jahr sollen dort 290.000 Unzen produziert werden. Insgesamt belief sich die Produktion im zweiten Quartal auf 412.300 Unzen. Der Konzern bestätigte sowohl die Produktions- als auch die Kostenprognose. Im laufenden Jahr sollen 1,75 Millionen Unzen Gold zu Gesamtkosten von 875 bis 925 Dollar je Unze produziert werden.
Damit dürfte die zweite Jahreshälfte besser werden als die erste. Das ist auch keine Überraschung, schließlich wird Meliadine volle sechs Monate zur Produktion beitragen. Zudem soll Amaruq im dritten Quartal die kommerzielle Produktion erreichen. Bei Amaruq gab es zuletzt einige Bedenken, dass es länger dauern könnte, die kommerzielle Produktion zu erreichen. Das Wetter erschwerte die Entwässerungsarbeiten der Mine. Zudem – und das klingt vielleicht seltsam, ist aber im Norden Kanadas ein wichtiges Thema – dauerte der Zeitraum, in dem die Karibu-Herden umgesiedelt wurden, länger als gewöhnlich.
Insgesamt sehen wir ein weiteres starkes Quartal von Agnico Eagle. Die Aktie konnte gestern nachbörslich 0,8 Prozent zulegen. Agnico ist weiterhin einer der wenigen größeren Produzenten, die aus eigener Kraft wachsen können. Das Papier ist nach gängigen Kriterien sicherlich nicht mehr günstig bewertet. Doch das war die Aktie in den vergangenen Jahren praktisch nie – und dennoch ist sie weiter gestiegen und schielt bereits wieder in Richtung des Hochs aus dem Jahr 2016.