Nach den schwachen Zahlen ist die Leoni-Aktie deutlich unter Druck geraten. Am Mittwoch zählte das Papier zu den stärksten Werten im MDAX. Eine Insidertransaktion hat neuen Schwung geliefert. Leoni-Vorstand Klaus Probst orderte ein großes Aktienpaket.
Für rund 240.000 Euro hat Probst seine Position um 5.000 Leoni-Aktien ausgebaut. In den vergangenen zehn Jahren hat der Vorstand stets auch in Krisenzeiten zugekauft. Seit Juli 2004 steht 19 Käufen im Wert von rund 2,4 Millionen Euro nur ein einziger Verkauf im Wert von gut 0,3 Millionen Euro gegenüber. Bereits bei der Veröffentlichung der Zahlen hatte sich Probst optimistisch gezeigt, als er die Jahresziele für Gewinn und Umsatz bestätigte.
Uneinige Experten
Die Analysten zeigen sich nach den Zahlen derweil uneinig über den weiteren Verlauf der Leoni-Papiere. So hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Kaufempfehlung bestätigt. Der Autozulieferer habe zwar vor allem beim EBIT die Konsensschätzungen verfehlt, den Ausblick aber bestätigt, so Analyst Stephan Pütter. Zur Begründung der verfehlten Erwartungen habe der Konzern auf hohe Anlaufkosten für neue Projekte verwiesen.
Die französische Exane BNP Paribas hat die Einstufung hingegen auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 51 Euro belassen. Laut Analyst Gerhard Orgonas habe das EBIT des Autozulieferers im zweiten Quartal die Markterwartungen um 15 Prozent verfehlt. Das organische Wachstum des Unternehmens hinke den Wettbewerbern weiter hinterher. Vor allem der Umsatzrückgang im Segment Wiring Systems habe belastet.
Kaufgelegenheit
Die Leoni-Aktie kam nach der Veröffentlichung der Zahlen auch in der Vergangenheit häufig unter Druck. Langfristig bleibt der Konzern allerdings stark aufgestellt. Zudem scheint der Unterstützungsbereich zwischen 45 und 48 Euro zu halten. Die aktuelle Kursschwäche sollten Anleger zum Einstieg nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)