Leoni hat die Prognosen der Analysten verfehlt. Die Experten rechneten im Vorfeld mit vier Prozent Umsatzanstieg auf 1,05 Milliarden Euro. Der Autozulieferer lieferte 1,02 Milliarden Euro. Auch was das EBIT betrifft, konnte Leoni die Erwartungen nicht erfüllen. 55,6 Millionen Euro wurden erwartet. Zum Vergleich: Leoni verdiente vor Zinsen und Steuern im zweiten Quartal 47,3 Millionen Euro. Zusammengefasst ein Zahlenwerk, das an der Börse nicht gut ankommen wird.
Stimmung bleibt optimistisch
Dennoch: Das Management bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Mit Blick auf die Auftragslage hatte sich Konzernchef Klaus Probst überzeugt gegeben, die Jahresziele von 4,1 Milliarden Euro Umsatz und mindestens 200 Millionen Euro Ebit zu erreichen. Analysten rechnen derzeit sogar mit 219 Millionen. Dass die angestrebte Rendite von sieben Prozent der Umsätze trotzdem noch weit entfernt ist, liegt auch an den erneut sehr hohen Investitionen von ebenfalls 200 Millionen Euro, die Leoni dieses Jahr für überdurchschnittlich viele neue Produktanläufe schultern muss.
Langfristige Wachstumsstrategie
Mit den neuen Projekten soll dann aber der Durchbruch kommen: 2016 peilt Leoni bei fünf Milliarden Euro Umsatz und 350 Millionen Euro Ebit an. Sollten die Erlöse auch danach mit durchschnittlich acht Prozent pro Jahr zulegen und die sieben Prozent Marge gehalten werden, könnte das Unternehmen 2025 bei Umsatz und Ebit den doppelten Wert erreichen. So zumindest das "realistische" Ziel von Noch-Chef Probst, der Mitte 2015 nach dann 13 Jahren an der Konzernspitze abtritt.
Rücksetzer nutzen
Die Leoni-Aktie kam nach der Veröffentlichung der Zahlen auch in der Vergangenheit immer wieder unter Druck. Hier boten sich gute Einstiegsgelegenheiten. Denn langfristig bleibt die Story top. Starke Unterstützungen warten im Bereich zwischen 45 und 48 Euro. Hier sollte die Aktie einen Boden ausbilden.