Nach dem schwierigen Jahresauftakt hat sich die BMW-Aktie zuletzt stark entwickelt. Innerhalb einer Woche sind die Papiere des Autobauers um rund 15 Prozent wieder über die 80-Euro-Marke geklettert. Einkaufschef Klaus Draeger hat sich derweil zur aktuellen Situation bei Batteriezellen geäußert.
„Der Zellmarkt Automotive ist heute nur zu 35 Prozent ausgelastet“, so Draeger gegenüber dpa-AFX auf dem Genfer Autosalon. „Da gibt es noch viele Kapazitäten.“ Das heißt: Die vorhandenen Fabriken würden ausreichen, um dreimal so viele Zellen herzustellen wie heute. Die Batteriezelle ist derjenige Teil einer Batterie, in dem die Energie gespeichert wird. Der BMW-Konkurrent Daimler hatte Ende 2015 seine Zellfertigung wegen hoher Überkapazitäten am Markt sogar eingestellt.
BMW kauft seine Zellen fast ausschließlich beim südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung ein, baut die einzelnen Teile der Batterien für Elektroautos und Hybrid-Modelle aber selbst zusammen. Beim heutigen Stand der Zellentwicklung sei es auch in Deutschland nicht sinnvoll, Geld in weitere Kapazitäten für die Fertigung zu stecken, sagte Draeger. Die Entwicklung würde aber schneller voranschreiten, wenn Elektroautos und Hybride stärker gefördert werden. Darüber verhandelt die Autoindustrie gerade mit der Bundesregierung. Erst bei einem größeren Schritt sei es sinnvoll, in die Produktion zu gehen. „Nicht für BMW allein“, so Draeger weiter, „über diese Frage müsste die deutsche Automobilindustrie dann gemeinsam diskutieren.“
Top-Pick
Analyst Roland Kaloyan von der Société Générale hat BMW derweil auf „Buy“ belassen. Die Aktie des Autobauers gehöre zu seinen 25 Kaufempfehlungen, die am stärksten von einer weiteren Erholung der Aktienmärkte im zweiten Quartal profitieren sollten, erklärte der Experte.
So geht es weiter
Nach den deutlichen Zuwächsen hat sich die Situation bei der BMW-Aktie deutlich aufgehellt. Langfristig könnte BMW zudem der große Profiteur der Elektromobilität werden. Im potenziellen Milliardentrend ist der Konzern besser aufgestellt als die deutschen Konkurrenten. Wie Anleger im Autobereich jetzt reagieren, erfahren sie im aktuellen Heft.
(Mit Material von dpa-AFX)