Die Aktie der im TecDAX notierten Biotech-Gesellschaft Morphosys wird derzeit nach unten durchgereicht. Von fast 90 Euro Ende 2014 ging es bei dem Titel in den vergangenen Monaten bis auf zeitweise nur noch 35 Euro nach unten. Dies entspricht einem Verlust von mehr als 60 Prozent. Zuletzt konnte sich die Aktie wieder etwas erholen auf 37,47 Euro. Eine klare Trendwende ist derzeit allerdings noch nicht zu erkennen. Wichtig wäre nun zunächst einmal die Rückeroberung der Marke von 41 Euro. Dies wäre als erstes positives Zeichen nach der langen Talfahrt zu werten.
Niedrigere Kursziele
Doch was war der Grund für diesen enorm starken Einbruch? Insbesondere die Analysten dürften in einer nachrichtenarmen und ohnehin schwachen Marktphase für ordentlich Druck gesorgt haben. Den Anfang machten zum Jahreswechsel die Analysten von JP Morgan, die ihre Kaufempfehlung für die Aktie gestrichen haben und das Papier seitdem lediglich mit „neutral“ bewerten. Das Kursziel haben die Experten damals von 87 auf 66 Euro reduziert.
Zuletzt folgte nun auch das Analysehaus Independent Research, das die Einstufung zwar auf „Kaufen“ belassen hat, das Kursziel für Morphosys aber von 75 auf 50 Euro gesenkt hat. Infolge niedriger erwarteter Umsätze und gestiegener Forschungskosten habe er seine Gewinnschätzungen für das Biotech-Unternehmen gekürzt, schrieb Analyst Bernhard Weininger in einer Studie vom Montag.
Und in der vergangenen Woche hat nun auch die US-Investmentbank Goldman Sachs nachgelegt. Sie hat das Kursziel für Morphosys vor den Zahlen am kommenden Mittwoch von 75 auf 45 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analyst Min Park begründete das neue Kursziel vorrangig mit seinen reduzierten Schätzungen aufgrund der beendeten Partnerschaft mit dem US-Konzern Celgene beim Antikörper MOR202. Zudem dürften wegen der vollen Produktpipeline des Biotech-Unternehmens die Forschungs- und Entwicklungskosten 2016 steigen, erklärte er.
Auch wenn das Chartbild derzeit weiterhin angeschlagen ist. DER AKTIONÄR sieht auf dem aktuellen Niveau absolute Einstiegskurse. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet allerdings noch die charttechnische Trendwende ab.
(Mit Material von dpa-AFX)