Der Chemiekonzern BASF will sich Kreisen zufolge von seinem Geschäft mit Industrielacken trennen. Die Ludwigshafener führten diesbezüglich Gespräche mit dem niederländischen Konkurrenten Akzo Nobel, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch.
Die Transaktion dürfte einen Wert von 400 Millionen Euro haben. Eine Vereinbarung könnte noch in diesem Monat erzielt werden, genauso könnten die Gespräche aber auch noch scheitern. Eine BASF-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren.
Ende November hatte das für Katalysatoren, Lacke und Nordamerika zuständige BASF-Vorstandsmitglied Wayne T. Smith den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa zum Industrielacke-Geschäft gesagt, es sei profitabel, aber für die BASF eher ein kleiner Bereich.
Die weltweit etwa 10.000 Mitarbeiter zählende Coatings-Sparte, zu der neben den Industrielacken - etwa für Rotorblätter von Windkraftanlagen - auch Autolacke und Bautenanstrichmittel gehören, kam 2014 auf einen Umsatz von 2,98 Milliarden Euro. Der größte Teil des Geschäfts entfällt laut Smith mit 75 Prozent auf den Automobilbereich.
Aus Sicht des AKTIONÄR macht der Verkauf von kleineren Sparten Sinn, um sich mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Denn BASF musste sich kürzlich erst von seinen Langfristzielen verabschieden. Aktuell steht die BASF-Aktie nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Durch die Schwäche des Gesamtmarkts fiel das Papier unter den Stoppkurs von 58,50 Euro. Anleger sollten vor einem Neueinstieg unbedingt den Bruch des Abwärtstrends abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)